Bestuhlungen in Publikumsflächen

Absorptionseigenschaften von Stühlen und Bänken mit oder ohne Polsterung

In Publikumsflächen werden als Reihenabstand etwa 0,90 Meter und als Stuhlbreite etwa 0,60 Meter angenommen. Der Schallabsorptionsgrad ist bei gepolsterten Stühlen höher als bei reinen Holzstühlen oder Bänken, und auch die Menge der Zuschauer bzw. Zuhörer im Raum ist für dessen Akustik entscheidend. Eine unbesetzte Kirche wirkt oft hallig, sodass die Sprachverständlichkeit erschwert ist. Ein voll besetzter Saal hingegen kann eine zu kurze Nachhallzeit aufweisen. Erstrebenswert ist ein akustischer Mittelweg zwischen besetztem und unbesetztem Zustand.

Gallerie

Bei Polstergestühl handelt es sich um eine stoffbezogene Polsterung aus schallabsorbierendem Material (z.B. offenporigem Schaumkunststoff), die sich im Wesentlichen auf die von der sitzenden Person abgedeckte Fläche (Sitz etwa 80 mm dick, Rückenlehne etwa 45 mm dick, offene Armlehnen) beschränkt. In Räumen für Musikdarbietungen ist diese Beschränkung deshalb erstrebenswert, weil sie sicherstellt, dass sich die Absorptionseigenschaften und damit auch die Nachhallzeit im besetzten und unbesetzten Zustand weitgehend gleichen. Das ist wichtig für die Probenarbeit der Musiker, damit diese sich auf die zu erwartenden akustischen Eigenschaften bei einem vollbesetzten Saal einstellen können.

In Kirchen und anderen Sälen, die unter Denkmalschutz stehen, sodass bauliche Veränderungen und akustische Maßnahmen an Boden, Wand oder Decke nicht möglich sind, können Sitzpolster einen Ausgleich schaffen. Sie bewirken eine Kompression der frequenzabhängigen Nachhallzeit und gleichen die akustische Wirkung eines besetzten oder unbesetzten Raums aus. Ist ein größerer Nachhall – beispielsweise bei Konzerten – gewünscht, lassen sie sich auch temporär entfernen. Als Bezugsstoffe für solche Polster gibt es sehr strapazierfähige, pflegeleichte und schwer entflammbare Textilien in diversen Farben, die schallabsorbierend wirken.

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