Bauliche Rahmenbedingungen

Einflüsse auf die Raumakustik

Um der Lärmbelastung in Büroräumen entgegen wirken zu können, ist das Zusammenspiel aus Deckenkonzepten, Fußböden und dem Mobiliar ist entscheidend. Durch geänderte bauliche Rahmenbedingungen haben sich die Möglichkeiten zur Verbesserung der Raumakustik stark verändert. Moderne Heiz- und Klimatisierungslösungen, wie beispielsweise die Betonkerntemperierung, stehen dem Einsatz von flächigen Akustikdecken entgegen. Selbst Teppichböden, die noch geringe Schallabsorptionswerte aufweisen, müssen oftmals dem Parkett weichen. Trennwandflächen entfallen zu Gunsten des offenen Raumkonzepts. Damit fehlen schallabsorbierende Flächen, die gerade für Mehrpersonenbüros erforderlich sind.

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Die wichtigste physikalische Größe zur Charakterisierung der akustischen Eigenschaften ist die Nachhallzeit. Sie beschreibt die Zeitdauer, die Schall in einem Raum benötigt, um zu verklingen. In engem Zusammenhang steht der Schallpegel, den eine Schallquelle im Raum erzeugt. Je länger die Nachhallzeit ist, desto größer ist folglich der Schallpegel. Optimale Nachhallwerte sind dann erreicht, wenn sich die Schallreflexion und Schallabsorption in einem akustischen Gleichgewicht befinden.

Eine schallabsorbierende Wirkung wird in der Regel Komponenten zugeschrieben, deren Oberfläche perforiert ist. Stehen die offene und die geschlossene Oberfläche in einem bestimmten Verhältnis, wird die Effizienz erhöht. Der Wirkungsgrad ist zudem abhängig vom Material – ob polymer, metallisch oder aus Stoff – sowie dem hinter der Fläche liegenden Hohlraum. Problematisch ist hierbei, dass viele Materialien die Nachhallzeit lediglich in einem Frequenzbereich ab 1500 Hz nachhaltig senken, während Geräusche gerade im tieffrequenten Bereich von 150 bis 1500 Hz als besonders störend empfunden werden. Ideal sind deshalb lineare Absorber, die die Nachhallzeit im gesamten für die menschliche Sprache relevanten Bereich, von 150 bis 4000 Hz, nachhaltig senken und dies im empfohlenen Zeitraum von 0,8 bis 1,2 Sekunden.

Bildnachweis: Weber + Würschinger, Berlin

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