Mehrfamilienhaus Bamboo Residency in Genf/CH
Bewegliche, geschosshohe Sonnenschutz-Paneele aus grünem Glas
Zwischen dem Flughafen Genf im Westen der Stadt und dem Genfer See im Osten verläuft die Rue Chandieu. Dort plante das Schweizer Architekturbüro Group 8 das Mehrfamilienhaus Bamboo Residency. Das quaderförmige, sechsgeschossige Stahlbetongebäude mit zweifach ausgebildetem Staffelgeschoss nimmt auf einer Fläche von 7.140 m² insgesamt 46 Wohnungen auf, die zwischen vier und sechs Zimmern variieren. In zwei Untergeschossen sind Technik- sowie Nebenräume untergebracht, außerdem bietet eine Tiefgarage ausreichend Platz zum Parken von Kraftfahrzeugen und Fahrrädern.
Gallerie
Drei Eingänge sind im Nord-Osten, zur Rue Chandieu hin angeordnet, und führen zu den ebenfalls drei Erschließungskernen aus Stahlbeton. Diese nehmen je einen Aufzug und eine notwendige Treppe auf und führen in den oberen Geschossen zu jeweils zwei Wohnungen, sodass sich insgesamt sechs Wohnungen pro Etage ergeben. Im EG hingegen gibt es insgesamt vier Wohnungen mit privaten Gärten, die von weiß verputzten Betonwänden umsäumt und voneinander getrennt werden. Offene, ineinander übergehende Raumstrukturen bestimmen den Charakter der Wohneinheiten, wobei die Schlaf- und Rückzugsräume gen Norden orientiert sind und die Koch- und Aufenthaltsbereiche mit großen Loggien nach Süd-Westen hin.
Straßenseitig bilden geschosshohe, dreifach isolierte Fensterbänder mit beschichteten Aluminiumrahmen die Fassade. In regelmäßigen Abständen werden die Verglasungen durch unterschiedlich grün gefärbte, opake, ebenfalls geschosshohe Glas-Elemente unterbrochen. Die Ansicht der Straße abgewandten Fassade ist durch Terrassen geprägt, die über die gesamte Breite des Gebäudes verlaufen. Die nicht transparenten Flächen in dieser Süd-West-Fassade, die Trennwände zwischen den einzelnen Wohnungen sowie der Bodenbelag sind mit dem gleichen Material verkleidet: Lärchenholz.
Sonnenschutz
An der Süd-West-Seite des Gebäudes verlaufen vor den Loggien
bewegliche, geschosshohe Sonnenschutz-Paneele. Sie bestehen aus
emaillierten, in unterschiedlichen Grüntönen gefärbten Gläsern, die
von beschichteten Aluminium-Rahmen eingefasst sind. Die Rahmen
weisen dieselbe Färbung auf wie das jeweilige Glas, wodurch sich
eine einheitliche Fläche der Paneele ergibt. Befestigt sind die 266
x 88,8 cm (H x B) hohen Paneele auf einer horizontal verlaufenden
Schiene an Boden und Decke. So können sie von den Bewohnern manuell
je nach Anforderung bewegt werden. Zum einen entstehen so schattige
und von außen nicht einsehbare Flächen, zum anderen verändert sich
ständig das Bild der Süd-West-Fassade.
In den Staffelgeschossen wurde die Fassade auf allen Seiten mit
konkav und konvex ausgebildeten Aluminium-Platten verkleidet. Sie
wurden so ausgeformt, um die Konstruktionselemente von
außenliegenden Markisen und Jalousien in die Gebäudehülle zu
integrieren. So werden auch die obersten Geschosse vor sommerlicher
Überhitzung und unerwünschter Sonneneinstrahlung geschützt.
Bautafel
Architekt: Group 8, Châteleine/CH
Projektbeteiligte: Walt+Galmarini, Zürich/CH und Perreten & Milleret, Carouge/CH (Bauingenieure); Mike Humbert Ingénieur Conseil, Meyrin/CH (Sanitärplanung); MAB-Ingénierie SA, Morges/CH (Elektroplanung); Basler & Hoffmann, Zürich (Bauphysik); SB Technique, Genf/CH (Maschinenbau); Aluconcept, Genf (Sonnenschutz-Elemente)
Bauherr: A&A Real Estate Grand-Pré SA
Fertigstellung: 2011
Standort: Rue Chandieu 13, Genf
Bildnachweis: Régis Golay für Federal Studio, Genf
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