Ferienhaus in La Lucia
Geschosshohe Schiebeläden aus bronzefarbenen Lochblechen
Die Provinz Kwa Zulu-Natal zählt mit ihren kilometerlangen, weißen Sandstränden und dem türkisblauen Wasser des Indischen Ozeans zu einem der beliebtesten Feriendomizile im Osten Südafrikas. Zu ihr gehört auch der kleine Ort La Lucia, in dessen Nähe ein Ferienhaus nach Plänen von Saota Architekten aus Kapstadt errichtet wurde, welches Platz für insgesamt 13 Personen bietet.
Gallerie
Ein langer, holzbeplankter Steg führt die Feriengäste zum zurückversetzten Eingang auf der Nordwestseite des zweigeschossigen Gebäudes. Im Inneren empfängt sie ein großer Aufenthaltsraum mit angeschlossener Wohnküche. Geschosshohe, großformatige Verglasungen bilden gen Südosten den Raumabschluss und geben den Blick aufs Meer frei. Durch einfaches Beiseiteschieben lassen sie sich komplett öffnen. Der so nach außen erweiterte Innenraum geht fließend in eine überdachte, knapp 35 m lange Terrasse mit kleinem Pool- und Spabereich über. Nach Südwesten hin wurden neben Lager-, Technik- und Sanitärräumen ein weiterer Aufenthaltsraum sowie ein Einzelzimmer mit kleinem Bad angeordnet.
Gleich neben dem Eingang führt eine zweiläufige Treppe aus Stahl und sandfarbenem Beton ins obere Geschoss. Hier befinden sich sechs Doppelzimmer. Sie werden über einen langen Flur erschlossen, der an einigen Stellen durch Lichtschächte mit dem Erdgeschoss verbunden ist. Vier der Zimmer sind Richtung Südosten ausgerichtet, zwei liegen auf der Südwestseite. Alle sind hell und freundlich eingerichtet, mit einem zeitgemäßen Badezimmer ausgestattet und verfügen über einen eigenen kleinen, zum Meer ausgerichteten Terrassen.
Das Gebäude wurde in Massivbauweise errichtet. Die polierten, sandfarbenen Betonböden im Erdgeschoss und das Parkett im Obergeschoss harmonieren mit den hellen Wänden genauso wie mit den Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Unter den Sichtbetondecken, die nur in den Doppelzimmern der oberen Etage unverkleidet blieben, verlaufen helle Holzlamellen in einem einheitlichen Abstand.
Sonnenschutz
Vor der gläsernen Südostfassade befinden sich 24 bronzefarbene
Lochblechpaneele aus pulverbeschichtetem, eloxiertem Aluminium,
die gleich zwei Besonderheiten aufweisen. Zum einen folgt ihre
ungleichmäßig dichte Perforation einem Muster, das den Baumkronen der
südafrikanischen Milkwoodtrees nachempfunden ist, zum
anderen setzen sie sich aus kleinen Einzelstücken zusammen, was der
Fassade einen plastischen Charakter verleiht.
Die 3 mm starken Paneele verlaufen auf oben und unten geführten Schienen und lassen sich entlang der gesamten Gebäudebreite bewegen. Bei einer Breite von 1,62 m sind sie im Erdgeschoss rund 3 m hoch, im Obergeschoss haben sie eine Höhe von 3,72 m. Bei der Herstellung wurden die Lochbleche mehrmals gefaltet und in unterschiedlich große, rechteckige Stücke zerlegt. Durch das anschließende Zusammensetzen der Einzelsegmente entsteht eine reliefartige Oberfläche, die insbesondere tagsüber sichtbar wird. Am Abend hingegen, wenn die Innenräume belichtet sind, tritt das Baummuster der Perforation deutlich in Erscheinung, während die rechteckigen Einzelteile nicht mehr wahrgenommen werden.
Die Sonnenschutzelemente können unabhängig voneinander manuell
bewegt werden. So entsteht ein sich ständig änderndes,
abwechslungsreiches Fassadenbild. Am Tag schützen die Paneele nicht
nur vor Blendung und übermäßiger Sonneneinstrahlung, sondern lassen auch
vielfältige Schattenspiele auf Wänden und Böden entstehen. Bei
Dunkelheit werden die Paneele zum Sichtschutz, der Einblicke nur
gering gewährt.
Bautafel
Architekten: SAOTA – Stefan Antoni Olmesdahl Truen Architects, Kapstadt/ZA
Projektbeteiligte: Antoni Associates, Kapstadt (Innenraumgestaltung); World of Windows, Durban/ZA (Sonnenschutzpaneele)
Bauherr: privat
Standort: KwaZulu Natal, Durban/ZA
Fertigstellung: 2011
Bildnachweis: Karl Beath für SAOTA, Kapstadt
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