Kunstmuseum in Peking
Großskulptur aus Schiefer
Arata Isozaki hat in Peking einen Neubau für die Central Academy of Fine Arts (CAFA) als großformatige Schieferskulptur realisiert. Das Gebäude befindet sich auf einem fast 15.000 m² großen Baugrundstück und erstreckt sich über eine Fläche von 3.546 m². Die zwei Untergeschosse und drei oberirdischen Stockwerke wurden im September 2008 vollständig in Betrieb genommen. Städtebaulich gesehen, wirkt das 24 Meter hohe Bauwerk wie eine Großskulptur, die das Gelände der Kunstakademie gegen den Verkehrslärm einer nahe gelegenen Hauptverkehrsader abschirmt.
Gallerie
Der expressiv geschwungene Baukörper wird vom Architekten als "muschel- oder auch bumerangähnlich" bezeichnet und wird von drei Seiten erschlossen. An zwei Schmalseiten wurde die Fassade großflächig verglast, so dass Tageslicht ins Innere gelingen kann und das Gebäude sich gleichzeitig dort den Besuchern öffnet. Auch durch ein großes Glasdach - der Muschelform angepasst - fällt zusätzlich Licht ins Gebäudeinnere.
Über 13.000 Exponate sind in der CAFA untergebracht. Der Neubau
beherbergt sowohl feste als auch temporäre Ausstellungsbereiche und
Lagerräume; weitere Flächen stehen für Künstlerateliers, eine
Vortragshalle, Konferenzräume, Cafeteria und eine Buchhandlung zur
Verfügung. Das Erdgeschoss nimmt eine Dauerausstellung auf. Hier
beträgt die Deckenhöhe 3,60 Meter. Besonders große oder hohe
Ausstellungsstücke können in der Eingangshalle oder in der großen
Ausstellungshalle auf der dritten Ebene platziert werden, die eine
Raumhöhe von 11 Metern bietet.
Während das Tragwerk des Museum aus einer Stahlbetonkonstruktion
besteht, wurde die Dachschale als Stahlkonstruktion ausgeführt. Die
offenen Ausstellungsflächen aller Geschossen konnten durch die
erzielten großen Spannweiten weitestgehend stützenfrei gehalten
werden.
Schiefer
Das Gebäude ist mit graugrünen Schieferplatten bekleidet, die sich
wie Schindeln um den runden Körper schmiegen. Farblich
korrespondiert das Gestein mit dem ebenfalls im Fassadenbereich
eingesetzten grauen Ziegel. Der verwendete Schiefer stammt aus der
chinesischen Provinz Shanxi. Eine Herausforderung stellte die
Verlegung der Platten angepasst an die organischen Formen mit den
vielfältigen Rundungen dar. Mithilfe von dreidimensionalen
Computersimulationen konnten hierfür praktikable Lösungen gefunden
werden.
Die einzelnen Platten haben Abmessungen von 600 mm Höhe, 600 - 1200
mm breite und sind 30 mm stark. Auf der Rückseite sind sie mit
einem geklebten Glasfasergewebe verstärkt und an einer
Unterkonstruktion aus Aluminiumprofilen befestigt, die auf
wasserfesten Aluminiumpaneelen verklammert wurden.
Bautafel
Architekt: Arata Isozaki & Associates, Tokio
Bauherr: Central Academy of Fine Arts, Museum of Contemporary Art, Peking
Fertigstellung: 2008
Standort: Huajiadi Nan Street Wangjing, Peking
Bildnachweis: Fu Xing Photo, Peking (1 - 6); Arata Isozaki & Associates, Tokio (7 und 8)
Fachwissen zum Thema
Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme, Mayen | Kontakt 02651 955 0 | www.rathscheck.de