Pixel Building in Melbourne

Regenwassernutzung, Grauwasserfilterung, Windturbinen und Biogas

Seit Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts hat die Brauerei Carlton ihren Sitz in Australien. Mit ihren Gebäuden belegt sie in der Stadt Melbourne ein Areal, das nun umgenutzt werden soll; städtebauliche Pläne sehen die Entwicklung eines neuen Stadtteils mit Wohn- und Geschäftshäusern vor.

Gallerie

Realisiert wurden diese Pläne allerdings noch nicht – bis auf eine Ausnahme: das sogenannte Pixel Building, entwickelt durch die ortsansässigen Architekten vom Studio 505. Das viergeschossige Bürohaus bietet auf gut 1.100 m² Raum für die Mitarbeiter des Investors, die für die Umsetzung des geplanten Stadtteils und den Verkauf der Immobilien zuständig sind. Auf jedem Geschoss sind Flächen mit offener Bürostruktur angeordnet, im Erdgeschoss ergänzt durch eine Rezeption. Ein Dachgarten dient als informeller Treffpunkt und ist zugleich Standort der technischen Installationen zur Regenwassernutzung und Energiegewinnung.

Der Baukörper basiert auf einem kompakten, rechteckigen Grundriss, was die lebendig-plastische Gebäudehülle aus Elementen von unterschiedlicher Größe, Form und Farbe nicht unbedingt vermuten lässt. Die Fassade gehört zu einer Reihe von Maßnahmen, mit denen die Architekten die Forderung des Bauherrn nach einem „6-Star Green Star-Building“ erfüllten. Ähnlich dem amerikanischen LEED, dem deutschen DNGB und dem britischen BREEAM stellt das australische Green Star ein Verfahren zur Zertifizierung von Nachhaltigkeitskriterien dar. Die Bewertung von Gebäuden wird anhand von Sternen (Stars) ausgedrückt, wobei sechs Sterne die höchstmögliche Auszeichnung bilden. Berücksichtigt werden dabei Faktoren wie Energie, Transport und Emissionen, aber auch innovative Planungsansätze.

Schwerpunkt der nachhaltigen Gestaltung des Pixel Buildings war der Umgang mit Wasser. Toiletten, Waschbecken und Duschen werden mit Regenwasser betrieben, Trinkwasser steht lediglich an einem Anschluss pro Geschoss zur Verfügung. Das Regenwasser wird auf dem Dachgarten gesammelt, wo es zunächst durch die Begrünung gefiltert und dann zur weiteren Filterung und Speicherung unter das Gebäude geleitet wird. Das System ist so ausgelegt, dass sich das Bauwerk autark mit Wasser versorgen kann, solange sich die durchschnittlichen Regenfälle in Melbourne (berechnet für den Zeitraum zwischen 1999 und 2009) nicht vermindern.

Das im Gebäude anfallende Grauwasser wird ebenfalls filtriert. Es durchfließt den „Living Edge Planter“, ein Feuchtbiotop, das auf der oberen Geschossebene zwischen Sonnenschutz und Verglasung angeordnet ist. Das auf diese Weise gereinigte Wasser kann danach verdunsten oder ins Abwassersystem geleitet werden.

Die Temperierung des Gebäudes erfolgt durch kontrollierte Lüftung. Der dafür notwendige Energiebedarf wird durch die Mehrschichtigkeit der Fassade reduziert: Dem Raumabschluss aus Isolierglas ist ein Sonnenschutz aus Photovoltaik- und Verschattungselementen vorgelagert. Weitere Photovoltaik-Elemente und eine Windturbine auf dem Dach tragen ebenfalls zur Energieeinsparung bzw. zur Energieerzeugung mit erneuerbaren Energien bei. Interessant ist vor diesem Hintergrund auch die Biogasanlage, in der aus den Abfällen der Vakuumtoiletten Biogas gewonnen und zur Erwärmung von Wasser und Bauwerk verwendet wird. Weniger technisch, aber von Green Star ebenfalls anerkannt, ist die Ausstattung des Gebäudes mit Fahrradstellplätzen. In Kombination mit Duschen und Umkleiden regen sie die Mitarbeiter an, zur Arbeit zu radeln – und die Anzahl der angebotenen Parkplätze lässt sich so reduzieren.
Im Jahr der Fertigstellung galt das Pixel Building als das erste CO₂-neutrale Gebäude Australiens. Es erhielt höchste Bewertungen bei Green Star und LEED und soll auch noch nach BREEAM zertifiziert werden. -cr

Bautafel

Architekten: Studio 505, Melbourne/AUS
Projektbeteiligte: VDM, Melbourne (Tragwerk); Umow Lai & Associates, Melbourne (Gebäudetechnik, Beratung Nachhaltigkeit); University of Melbourne (Landschaftsarchitektur); CSIRO, Clayton South/AUS (Beratung Grauwassernutzung, Analyse CO₂-Verbrauch); Grocon, Melbourne (Bauausführung); Marshall Day Acoustics, Melbourne (Akustik)
Bauherr: Grocon, Melbourne
Fertigstellung: 2010
Standort: 205 Queensbury Street, Carlton, Melbourne
Bildnachweis: Ben Hosking und John Gollings, Melbourne

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