Feuerwache in Heidelberg

Ökologisch, ökonomisch und energieeffizient

Das Gebäude der Berufsfeuerwehr liegt am Stadtrand von Heidelberg zwischen Bahndamm, Verkehrsschneisen und Kaserne. Im Zuge einer Revitalisierung des gesamten Quartiers sollte die neue Feuerwache als prägendes Stadtzeichen gestaltet werden. Neben der schwierigen städtebaulichen Situation wurden an den Neubau auch ökologische, wirtschaftliche und funktionale Anforderungen gestellt.

Gallerie

Architekt Peter Kulka entwickelte die Gebäudekubatur aus den einzelnen Funktionsbereichen heraus, die nun an den unterschiedlichen Farben ablesbar sind: Orange für den Einsatzbereich und Grün für die Ruhebereiche. Im Erdgeschoss befindet sich die Fahrzeughalle mit Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge und entsprechenden Nebenräumen. Ein Teil der Halle ist eingeschossig, darüber liegen Sport- und Ruheräume.

Ein aufgeständerter langer Riegel, der von V-Stützen getragen wird, nimmt im dritten Obergeschoss Schulungs- und Büroräume auf. Von hier aus bietet sich ein weiter Ausblick auf die Stadt und die umgebende Landschaft. Der Riegel überdacht und schützt darunter angeordnete Flächen für sportliche Aktivitäten. An der westlichen Längsseite der Feuerwache verbindet der 34 m hohe Schlauch- und Übungsturm alle Geschosse und setzt architektonisch einen vertikalen Akzent.

Die Tragkonstruktion der Feuerwache besteht aus einem Stützen-Riegel-System mit Stahlbetondecken als Durchlaufträger. Ihr äußeres Erscheinungsbild wird von der Blechfassade mit dahinter liegender Wärmedämmung bestimmt. Unsichtbar befestigte, pulverbeschichtete Aluminium-Kofferbleche betonen mit ihrem liegenden Format von 4,50 m auf 1,20 m die horizontale Ausrichtung des Gebäudes.

Nachhaltig Bauen
Ökologische und energetische Aspekte nahmen bei der Planung der Feuerwache einen hohen Stellenwert ein. So wurden auf der Südseite des Schlauchturms 135 Photovoltaikmodule in die Fassade integriert, auf dem Dach befinden sich weitere 148 Module. Beide Photovoltaikanlagen können einen Jahresertrag von fast 50.000 Kilowattstunden erzeugen.

Die Obergeschosse sind im Passivhausstandard erstellt. Um dies zu erreichen, wurde das Gebäude mit dreifach verglasten Fenstern, einem Wärmedämmverbundsystem für die Fassade und das Flachdach sowie einer thermisch entkoppelten Tragwerkskonstruktion versehen. Zusätzlich sorgt eine Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Vorkonditionierung der Zuluft für eine Reduzierung des Energiebedarfes. Ergänzt wird das ökologische Konzept durch eine extensive Begrünung der Dachflächen sowie die Einleitung des Niederschlagswassers in eine Oberflächenmulde (Rigole) zur vorübergehenden Speicherung des Regenwassers. Bei den Mulden handelt es sich um begrünte flache Vertiefungen in der Erde, in denen das zufließende Regenwasser solange zwischengespeichert wird, bis es versickert.

Bautafel

Architekt: Peter Kulka, Köln
Projektbeteiligte: Harms & Partner, Hannover (Projektsteuerung); Bilfinger Berger, Mannheim (Baufirma); Graner und Partner Ingenieure, Bergisch Gladbach und Passivhaus-Institut, Darmstadt (Bauphysik und Energienachweise); Stadt Heidelberg, Amt für Umweltschutz (Energiekonzept)
Bauherr: Gesellschaft für Hausbesitzer mbH, GGH Heidelberg
Fertigstellung: 2007
Standort: Baumschulenweg, Heidelberg
Bildnachweis: GGH, Heidelberg

Fachwissen zum Thema

Durch innerstädtische Verdichtung und Aufstockung werden vorhandene Strukturen genutzt und Freiflächen geschont (Abb.: Paragon-Apartments in Berlin-Prenzlauer Berg)

Durch innerstädtische Verdichtung und Aufstockung werden vorhandene Strukturen genutzt und Freiflächen geschont (Abb.: Paragon-Apartments in Berlin-Prenzlauer Berg)

Einführung

Nachhaltigkeit im Gebäudebestand

Gebäude haben im Vergleich zu Fahrzeugen eine wesentlich höhere Nutzungsdauer. Während Pkw, Lkw und Co. mit entsprechenden...

Photovoltaik: Netzparallel- und Inselbetrieb

Gebäudetechnik

Photovoltaik: Netzparallel- und Inselbetrieb

Eine netzunabhängige Stromversorgung „off-grid" kann umweltschonend sein und ist sinnvoll, wenn der Betrieb über einen externen Energieversorger nicht wirtschaftlich ist.

Neben der Funktionalität eines Gebäudes sollte immer die zeitlose, ansprechende Gestaltung berücksichtigt werden (im Bild: Barnimpanorama, Naturparkzentrum – Agrarmuseum Wandlitz (2013); Architektur: rw+, Berlin).

Neben der Funktionalität eines Gebäudes sollte immer die zeitlose, ansprechende Gestaltung berücksichtigt werden (im Bild: Barnimpanorama, Naturparkzentrum – Agrarmuseum Wandlitz (2013); Architektur: rw+, Berlin).

Planungsgrundlagen

Planung eines nachhaltigen Gebäudes

Nicht nur die Funktionalität, auch die zeitlose, ansprechende Gestaltung ist zu berücksichtigen. Je nach lokalen Gegebenheiten sollten Sparstrategie und Gewinnstrategie im Gleichgewicht stehen.

Schema einer Regenwassernutzungsanlage

Schema einer Regenwassernutzungsanlage

Gebäudetechnik

Regenwassernutzung

Regenwassernutzungsanlagen sammeln Regenwasser, das für Reinigungszwecke, zur Gartenbewässerung, für Toilettenspülungen oder zum Wäschewaschen verwendet werden kann.

Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

Die Erwärmung eines Gebäudes hängt in erster Linie von der Menge der in das Gebäude gelangenden Sonneneinstrahlungsenergie ab; maßgebend sind dabei Größe, Art und Orientierung von Verglasungen sowie eventuelle Sonnenschutzvorrichtungen.

Konstruktionen/​Elemente

Wärmeverhalten von Gebäuden

Bauart und Konstruktion beeinflussen das sommerliche Wärmeverhalten: In welchem Maße sind solare Energiegewinne erwünscht? Wie wirken sich Dämm- und Wärmespeicherfähigkeit von Bauteilen aus?

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Mauerwerk sponsored by:
Wienerberger | Kontakt 0511 / 610 70-0 | www.wienerberger.de
Zum Seitenanfang

Studierende haben im Rahmen des Masterprogramms „Advanced Ecological Buildings and Biocities" der IAAC Barcelona eine selbstversorgende Quarantäne-Hütte entworfen und gebaut.

Studierende haben im Rahmen des Masterprogramms „Advanced Ecological Buildings and Biocities" der IAAC Barcelona eine selbstversorgende Quarantäne-Hütte entworfen und gebaut.

Sonderbauten

Quarantäne-Hütte Voxel im Naturpark Serra de Collserola

Prototyp für ökologisches und lokales Bauen

Azócar Catrón Architekten haben im kontaminierten Boca Maule Feuchtgebiet in Chile zwei Aussichtstürme gebaut, welche auf die Grünraum-Krise in Chiles Städten aufmerksam machen sollen.

Azócar Catrón Architekten haben im kontaminierten Boca Maule Feuchtgebiet in Chile zwei Aussichtstürme gebaut, welche auf die Grünraum-Krise in Chiles Städten aufmerksam machen sollen.

Sonderbauten

Aussichtstürme im Boca Maule Feuchtgebiet

Landmarken für den Landschaftsschutz

Das IBBTE Stuttgart erforscht, ob sich Reet als Baumaterial in alpinen Lagen eignet.

Das IBBTE Stuttgart erforscht, ob sich Reet als Baumaterial in alpinen Lagen eignet.

Sonderbauten

Umbau Pumpenhäuschen im Rätikon

Gebäudehülle aus Reet im hochalpinen Raum

Durch die Aufgliederung in vier gestapelte Volumen, die jeweils dem unteren gegenüber deutlich verkürzt sind, entstehen weite Dachgärten (Ostseite)

Durch die Aufgliederung in vier gestapelte Volumen, die jeweils dem unteren gegenüber deutlich verkürzt sind, entstehen weite Dachgärten (Ostseite)

Sonderbauten

Tribunal de grande instance in Paris

Viel Tageslicht, Photovoltaik an der Fassade und ausgedehnte Dachgärten

Eingangsseite: Das dreieckige Fenster ist neu, der Fensterladen entstammt dem Altbau

Eingangsseite: Das dreieckige Fenster ist neu, der Fensterladen entstammt dem Altbau

Sonderbauten

Hühnerhaus in Berlin

Umbau eines ehemaligen Hühnerstalls in ein modernes Atelier

Der Eingang befindet sich zurückversetzt an der Südwestseite

Der Eingang befindet sich zurückversetzt an der Südwestseite

Sonderbauten

Geburtshaus Terra Alta in Oberkirch

Holzelementbau aus heimischer Fichte

Das Strohhaus dient den Golfspielern als Unterstand und Treffpunkt

Das Strohhaus dient den Golfspielern als Unterstand und Treffpunkt

Sonderbauten

Schutzhütte Langeggarten auf dem Golfplatz Lauterhofen

Strohhaus nach alter Handwerkskunst mit lokalen Baumaterialien

Das kleine, eingeschossige Gebäude am Rande eines Sees scheint über dessen sandigem, schilf- und grasbewachsenen Ufer zu schweben

Das kleine, eingeschossige Gebäude am Rande eines Sees scheint über dessen sandigem, schilf- und grasbewachsenen Ufer zu schweben

Sonderbauten

Schwarzes Teehaus in Ceská Lípa

Pavillon aus Holz, Lehmputz und Sisal

Die Skulptur aus Weidengeflecht wirkt wie ein natürlicher Bestandteil der Dünenlandschaft

Die Skulptur aus Weidengeflecht wirkt wie ein natürlicher Bestandteil der Dünenlandschaft

Sonderbauten

Begehbare Skulptur Sandworm in Wenduine

Struktur aus Weidengeflecht als Teil der Landschaft

Die Lamellenstruktur aus unbehandeltem Lärchenholz bietet wechselnde Ein- und Ausblicke

Die Lamellenstruktur aus unbehandeltem Lärchenholz bietet wechselnde Ein- und Ausblicke

Sonderbauten

Parkhaus im Schildepark in Bad Hersfeld

Offene Lamellenstruktur zur natürlichen Belüftung und Entrauchung

Schmale Fensterbänder ziehen sich von der Fassade über das Dach

Schmale Fensterbänder ziehen sich von der Fassade über das Dach

Sonderbauten

Bootshaus in Møre og Romsdal

Neubau aus 150 Jahre altem Holz, recycelten Fenstern und regionalen Materialien

LED-Lampen ließen den Pavillon bei Nacht wie eine Skulptur wirken

LED-Lampen ließen den Pavillon bei Nacht wie eine Skulptur wirken

Sonderbauten

Kreislaufpavillon in Hamburg

Temporäres Gebäude nach dem Cradle to Cradle-Prinzip

Die Büroetage kragt aus

Die Büroetage kragt aus

Sonderbauten

Altstoffsammelzentrum in Grieskirchen

Sorgfältiger Umgang mit Ressourcen

Garage für zwei Autos, Fahrräder und Gerätschaften im Erzgebirge

Garage für zwei Autos, Fahrräder und Gerätschaften im Erzgebirge

Sonderbauten

Doppelgarage in Marienberg

Brettstapelkonstruktion aus Resthölzern

Der Messestand zeigt, was heutzutage mit Holz alles machbar ist

Der Messestand zeigt, was heutzutage mit Holz alles machbar ist

Sonderbauten

Holzpavillon in der Schweiz

Messestand und Exponat in einem

Das von innen erleuchtete Palettenhaus bei Nacht

Das von innen erleuchtete Palettenhaus bei Nacht

Sonderbauten

Palettenhaus

Wenig Energie, wenig Kosten, große Wirkung

Bei Tageslicht wirkt das Labor hell und homogen

Bei Tageslicht wirkt das Labor hell und homogen

Sonderbauten

Laborgebäude in Hamburg

Transluzente Fassade

Demonstration des Bausystems in Frankfurt a. M.

Demonstration des Bausystems in Frankfurt a. M.

Sonderbauten

Notbehausungen aus PET - Flaschen

Für den Einsatz in Krisengebieten

Südwest-Ansicht

Südwest-Ansicht

Sonderbauten

Feuerwache in Heidelberg

Ökologisch, ökonomisch und energieeffizient

Wandaufbauten vergleichen

Das Berechnungs-Tool von Wienerberger ermöglicht den schnellen Vergleich verschiedener Wandaufbauten im Hinblick auf ihre CO2-Emissionen.

Partner-Anzeige