Davidwache in Hamburg
Erweiterung mit rot-blau-violettem Klinker
Der Entwurf der Davidwache von F. Schumacher aus dem Jahr 1913 hat die Form eines giebelständigen Bürgerhauses, das zum Spielbudenplatz orientiert ist. Den hinteren Abschluss der Anlage markiert eine Mauer. Der Backsteinbau Schumachers wurde nun zur Kastanienallee um einen fünfgeschossigen Neubau ergänzt. Die Erweiterung führt Alt- und Neubau durch eine Brücke zusammen, stellt aber den vorhandenen und weithin sichtbaren Giebel dennoch frei.
Gallerie
Das Wechselspiel zwischen Alt und Neu wird auch im Hof weitergeführt: Ein neues gläsernes Treppenhaus bietet eine Antwort auf den alten Treppenturm. Durch die Staffelung der Baumasse und den Wechsel von großzügigen Glas- und geschlossenen Wandflächen an der Davidstraße wird die Ecksituation zusätzlich betont. Der Baukörper erhält so eine dynamische Wirkung und präsentiert sich zur Kastanienallee mit einer ruhigen Lochfassade. Die ursprüngliche schräge Straßenecke wurde konsequent überbaut und der gewonnene Raum verschafft dem Altbau Luft.
Mauerwerk
Im Erdgeschoss dominiert die neu errichtete Mauer in historischer
Höhe mit Blockverband. Der rot-blau-violette Wittmunder
Klinker
mit grauen Plattfugen nimmt die Materialität des bestehenden
Altbaus auf. Darüber schiebt sich der Neubau und zeigt unter
Verwendung eines Sparverbandes, dass der Ziegel nur die
Hülle des Stahlbetonbaus bildet.
Durch die Anordnung von gekoppelten Fensteröffnungen im ersten Obergeschoss, von Fensterbändern an der Kastanienallee und einer großzügigen Glasfassade an der Davidstraße in Kombination mit dem Ziegel entsteht ein Haus, das bewusst aus dem formalen Geist des Schumacherbaus schöpft. Es bildet mit ihm eine Einheit und zeigt dennoch Eigenständigkeit.
Bautafel
Architekten: Bernhard Winking, Hamburg
Bauherr: Stadt Hamburg
Fertigstellung: 2004/2005
Standort: Ecke Davidstraße/Kastanienallee in Hamburg
Bildnachweis: Christoph Gebler
Fachwissen zum Thema
KS-ORIGINAL GmbH
Entenfangweg 15
30419 Hannover
www.ks-original.de