Reihenhäuser in Goes
Handstrichziegel im Waalformat und Kalksandsteine
Charakteristisch für die Kleinstadt Goes in der niederländischen
Provinz Seeland ist der enge Bezug zum Thema Wasser aufgrund ihrer
geografischen Lage: nahe des Meeresarms Oosterschelde, mit
Umflutgräben ehemaliger Befestigungsanlagen, außerdem hat sie einen
Hafen und Kanäle. Die Altstadt von Goes ist geprägt von
kleinteiligen Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In diesem
Kontext entwickelte das Planungsbüro West 8 den städtebaulichen
Masterplan für das neue Wohnviertel Waterstad Goese
Schans.
Innerhalb der städtebaulichen Vorgaben entwarf das in Rotterdam
ansässige Architekturbüro pasel.künzel architects für das neue
Stadtquartier mehrere Neubauten. Eine zentrale Rolle bei der
Entwicklung der Architektur der Wasserstadt war von Beginn an, dass
sich die neue Architektur behutsam in das historische Bild der
Stadt Goes und den Baubestand einfügen sollte, dabei aber eine
eigenständige Identität hat. Seit Dezember 2012 sind die ersten 34
Häuser in der Wasserstadt fertiggestellt.
Die Architekten von pasel.künzel architects entwickelten für die
Reihenhäuser drei verschiedene Grundrisstypen für unterschiedliche
Wohnungsgrößen über jeweils zwei oder drei Geschosse. Dabei beruht
die Architektur auf folgenden klaren Gestaltungsprinzipien: einem
homogenen Fassadenmaterial aus Ziegel, dem immer wiederkehrenden
Fassadenaufbau aus tief zurückliegenden Fenstern und
Mauerwerksnischen, das die Wohnungen zueinander in Bezug setzt,
sowie einer präzisen Detaillierung. Mit gelaserten
Metall-Brüstungen vor den bodentiefen Fenstern nehmen die
Architekten ein Muster der seeländischen Tracht auf und verweisen
so auf die Geschichte der Stadt Goes.
Gallerie
Mauerwerk
Die fertiggestellten Reihenhäuser der Wasserstadt sind als
zweischaliges Mauerwerk mit Luftschicht und Wärmedämmung
konzipiert. Vor dem tragenden Hintermauerwerk aus Kalksandstein sorgt eine 10 cm starke Dämmschicht
für den nötigen Wärmeschutz.
Für das Verblendmauerwerk wählten die Architekten Ziegel
als regional typisches Fassadenmaterial aus. Zum Einsatz kommen
Handstrichziegel im Waalformat
mit den Abmaßen 210 x 100 x 50 mm. Das Waalformat ist ein
historisches niederländisches Ziegelformat. Die Verblender sind im
Läuferverband vermauert und über Mauerwerksanker
mit dem Hintermauerwerk verbunden.
Bautafel
Architekten: Pasel.Künzel Architects, Rotterdam
Projektbeteiligte: VeriCon - Ingenieurs voor de bouw, Veldhoven (Statiker); West 8, Rotterdam (Städtebau); Bouwgroep Peters, Middelburg (Bauunternehmen); Xella Nederland, Vuren (Silka Kalksandsteine); Wienerberger, Zaltbommel (Klinkerhersteller)
Bauherr: Heijmans Vastgoed, Rosmalen
Fertigstellung: 2012
Standort: Goes
Bildnachweis: Marcel van der Burg, Amsterdam; Pasel.Künzel Architects, Rotterdam
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