Hauptbahnhof in Kiel
Linsenförmige Lichtbänder als Überkopfverglasung
In die Jahre gekommen war er, der Hauptbahnhof in Kiel. Bei den
Sanierungsarbeiten wurde dann festgestellt, dass die
Standsicherheit der Anlage ab der Achse 11 nicht mehr gegeben war.
Die überdachten Bahnsteige mussten erneuert werden.
Das ursprüngliche Gebäude war zwischen 1895 und 1908 als
Kopfbahnhof mit dreischiffiger Bahnhofshalle und U-förmigem
Empfangsgebäude errichtet worden. Die neue Halle besteht wie die
Vorgängerin ebenfalls aus drei Schiffen. Architektonisch wurde die
Grundform als Rundbogenkonstruktion übernommen. Damit wird die
Typologie der Haupthalle aufgenommen.
Gallerie
Dach
121 m lang und insgesamt 55 m breit sind die neuen Hallen. Das Dach
wird von großen Stahlträgern und Stützen getragen. Aufgeteilt in
drei Halbrundbögen werden fünf Gleisstrecken überspannt. Der
Achsabstand der V-förmig angeordneten Stahlbinder beträgt 22,5 m.
Als Eindeckung wurden Alu-Stucco-Profile, die der Dachform
entsprechend gerundet (bombiert) wurden, verwendet.
Um eine gleichmäßige Beleuchtung der Bahnsteige zu erreichen,
wurden quer zu den Gleisen große linsenförmige Lichtbänder als
Überkopfverglasung angeordnet. Dadurch wurden eine
Verbundsicherheitgläser mit zweilagiger Folie erforderlich.
Die Entwässerung ist jeweils an den Tiefpunkten der Dachflächen
angebracht. Auf der Unterseite wurden ebenfalls eloxierte
Aluminiumbekleidungen angebracht, sie sind gelocht und mit einer
Filzlage hinterlegt. In der Konstruktion ist eine
Mineralfaserschalldämmplatte angeordnet.
Bautafel
Architekten: Gössler, Hamburg
Projektbeteiligte: ARGE Bahnhof Kiel (Bauleitung); Krupp Stahlbau Hannover GmbH (Stahlkonstruktion); Michel Spezial Tief- Verkehrsbau GmbH, Berlin (Tiefbau); Seele GmbH, Gersthofen (Fassade); Zambelli Fertigungs GmbH, Grafenau (Metalldachsystem)
Bauherr: DB Station & Service AG
Deutsche Bahn Gruppe
Fertigstellung: März 2006
Standort: Stadt Kiel