Centro di Medicina in Conegliano

Monolith mit ressourcenschonendem Energie- und Beleuchtungskonzept

Rund 25 Kilometer nördlich von Treviso ist die traditionsreiche Weinbaustadt Conegliano angesiedelt, die als Heimat des Prosecco bekannt ist. In einem Gewerbezentrum an der Zubringerstraße Viale Venezia befindet sich auch das Centro di Medicina – eine Privatklinik, die bereits 2002 nach Plänen des ortsansässigen Architekten Mario Mazzer errichtet worden war. Da das Gebäude nach gut einem Jahrzehnt aus allen Nähten platzte, erhielt es einen modernen Erweiterungsbau mit schwarzer Fassade und ressourcenschonendem Energiekonzept. Die Planung dafür übernahm abermals das Studio Mazzer.

Gallerie

Der dreigeschossige Neubau wurde südöstlich des Bestands platziert und ist mit diesem über eine gläserne Brücke verbunden. Er nimmt mit seinen knapp 2.000 Quadratmetern die Radiologie auf und vergrößert so die vorhandenen Kapazitäten um ein Viertel. Rund 25 Ärzte und 20 Mitarbeiter führen hier medizinische Untersuchungen und Diagnoseverfahren durch. Für einen längeren Klinikaufenthalt sind Patientenzimmer vorgesehen.

Der Zugang zum Gebäude erfolgt an seiner Nordostseite. Während die Untersuchungsräume, die Erschließung und die Serviceeinrichtungen im Zentrum des Gebäudes liegen, sind die Patienten- und Behandlungszimmer ringsherum angeordnet. Um der typischen Krankenhausatmosphäre entgegenzuwirken, wurden die Trennwände größtenteils gläsern und hinterleuchtet ausgeführt. Aus hygienischen Aspekten wählten die Planer grau marmoriertes Linoleum als Bodenbelag in den medizinischen Bereichen. Für warme Kontraste sorgen Böden mit Holzoptik im Foyer und den Wartezimmern, ebenso wie die zahlreichen Pflanzen und Bilder. Entgegen der fast immer weiß gehaltenen herkömmlichen Kliniken, dominieren hier unterschiedliche Grautöne, die eher an ein nobel ausgestattetes Domizil erinnern. Als Beleuchtung kommen unauffällig in die Decke integrierte Lichtleisten zum Einsatz.

Seinen monolithischen Charakter erhält das Gebäude durch seine Kubatur und die schwarze Fassade. Nur wenige Elemente unterbrechen den dreigeschossigen Quader und die dunkle Hülle. Diese ist hinterlüftet und mit gut gedämmten Sandwichpaneelen ausgeführt. Einzelne, verschieden große Fenster sind mit dunkelgrauen Außenrollos ausgestattet, die im heruntergefahren Zustand mit der Fassade eine Einheit bilden. Für eine gewisse Dynamik sorgen schmale, vertikale Metallblenden in leuchtendem Grün, die unregelmäßig verteilt aus der Gebäudehülle hervortreten. Außerdem ist vor der langen Südostfassade eine große, bis auf das Dach führende Treppe platziert. An der Nordostseite mit dem Haupteingang öffnet sich die Fassade großflächig mit einer 550 Quadratmeter großen und annähernd gebäudehohen Verglasung

Gebäudetechnik
Die Klimatisierung der Klinik erfolgt auf mechanischem Wege. Dazu werden raumlufttechnische Anlagen eingesetzt, die die besonderen Anforderungen im Gesundheitswesen erfüllen. Mit speziellen Filtern ausgestattet, stellen sie die erforderliche Luftqualität sicher, indem sie die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit und -geschwindigkeit in den einzelnen Räumen kontrollieren und regulieren. Mit einer Wärmerückgewinnung von 90 Prozent arbeiten die Anlagen effizient und nutzen via Wärmetauscher die thermische Energie der Abluft zur Vortemperierung der Frischluft, oder im Sommer andersherum zum Herunterkühlen. Die Kanäle und Auslässe konnten unauffällig in die abgehängten Decken integriert werden.

Das Beleuchtungskonzept wurde unter der Prämisse „energieeffizient“ geplant und so sind die 600 Leuchten mit LEDs ausgestattet, die aufgrund ihrer Langlebigkeit und sparsamen Arbeitsweise zu einer erheblichen Reduzierung des Stromverbrauchs und Wartungsaufwandes beitragen. Ein Teil des Stroms wird auf regenerativem Wege über eine auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage erzeugt. Die 124 Module haben eine Größe von je 991 x 1.649 mm und eine Fläche von knapp 200 Quadratmetern. Mit einer Leistung von 33,48 kWp erzeugen sich pro Jahr etwa 36.0000 kWh Strom. Zusätzliche Energie, beispielsweise für den Betrieb der medizinischen Anlagen, bezieht die Klinik aus dem öffentlichen Stromnetz.

Neben den Photovoltaik-Modulen befinden sich auf dem Dach Kollektoren, die mittels Solarthermie warmes Wasser erzeugen. -kt

Bautafel

Architekten: Studio Mario Mazzer, Conegliano
Projektbeteiligte: Studio Sedi (Statik); Studio Brugnera, Treviso (Lichtplanung); Studio di Ingegneria associato Dal Bò, Treviso (TGA-Planung); Bisol Solar, Castel Maggiore (Photovoltaik); DLW, Bietigheim-Bissingen (Linoleum)
Bauherr: Immobiliare Centro di Medicina, Conegliano
Fertigstellung: 2015
Standort: Via Venezia, 91, Conegliano TV, Italien
Bildnachweis: Studio Gardin-Mazzoli, Treviso

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