Llama Restaurant in Kopenhagen

Handgefertigte Zementfliesen aus Mexiko

Weit ist der Weg von Kopenhagen nach Südamerika, ungleich kürzer der ins Restaurant Llama an der Lille Kongensgade im Zentrum der dänischen Hauptstadt. An dessen Umgestaltung waren gleich drei Planungsbüros beteiligt: Lars Larsen von Kilo Design, Jonas Hartz vom Büro Hz sowie Jakob Lange und Bjarke Ingels von BIG. Statt wie viele Köche den Brei zu verderben, schufen sie einen Ort, wo südamerikanisches Flair auf skandinavische Nüchternheit trifft.

Gallerie

Im Untergeschoss eines schmalen viergeschossigen Gebäudes gelegen, öffneten die Planer das Kellerrestaurant mit einem großflächig verglasten Eingangsbereich zur Straße hin. Von hier geht es ein paar Stufen hinab in die drei Räume der Gaststätte, wo die Besucher ein farbenprächtiges Fliesenpatchwork erwartet. Böden und Wände sind bis an die Decke mit handgefertigten mexikanischen Zementfliesen bekleidet, die mit ihren zahllosen geometrischen und floralen Mustern eine warme, lebendige Atmosphäre verbreiten. Zurückhaltend dagegen ist der Rest gestaltet: die Decken sind schwarz, ebenso die nachträglich eingebauten Stahlstützen und -träger sowie sämtliche Möbel; schlichte Messingleuchten sorgen für stimmungsvolles Licht.

Den Mittelpunkt des Restaurants bildet die große Bar im zentralen Gastraum, an der auch gegessen werden kann. Um sie herum verteilen sich einige Tische. Links davon liegt hinter zwei breiten Mauerpfeilern der aufgrund seiner gewölbten Kappendecke The Church genannte Raum. Statt Fliesen bedecken Spiegel seine Rückwand. Hinten rechts geht es in einen weiteren Gastraum mit schwarz gestrichenen Wänden – von den Planern The Terrace genannt. Insgesamt finden im Restaurant 180 Gäste Platz. Die Küche bietet fusion food, d.h. einen Mix mit Gerichten aus verschiedenen Ländern, wie z.B. Peru, Argentinien, Bolivien, Mexiko und Dänemark.

Fliesen und Platten
Highlight des Llama-Restaurants sind eindeutig die jeweils 15 x 15 cm großen Zementfliesen mit ihren schier unzähligen Farben und Mustern. Wie traditionell üblich wurden sie aus Marmormehl, feinem weißem Zement und Farbpigmenten von Hand gefertigt – in diesem Fall in Mexiko. Ihr charakteristisches Merkmal sind die weichen Übergänge zwischen den Farbfeldern, das natürliche Farbenspiel und das seidenmatte Erscheinungsbild. Der Grund dafür ist die leicht poröse Oberfläche, da der Zement nicht bis zur Sinterung gebrannt wird, sondern ausschließlich mit dem Anmachwasser abbindet.

Die Verlegung erfolgte im Buttering-Floating-Verfahren, bei dem der Mörtel sowohl auf den Untergrund als auch auf die Zementfliesen aufgetragen wird. Bei der anschließenden Verfugung mit einem Spatel mussten die Verleger sehr sorgfältig arbeiten, um ein Eindringen des Fugenmörtels in die feinen Oberflächenporen und damit ein Verblassen bzw. Verwischen der Farben zu verhindern. Nach 48 Stunden Trocknungszeit wurde eine Oberflächenversiegelung aufgetragen, die den Boden vor Wasser und Fett schützt.

Bautafel

Architekten: Lars Larsen von Kilo Design, Valby; Jonas Hartz von Hz, Kopenhagen, Jakob Lange und Bjarke Ingels von BIG Bjarke Ingels Group, Kopenhagen
Bauherr: Restaurantkette Cocofo, Kopenhagen
Fertigstellung: 2014
Standort:
Lille Kongensgade 14, 1074 Kopenhagen, Dänemark
Bildnachweis: Kilo Design, Valby

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Skizze des Beispielraums: 20x20 cm große Fliesen lassen den Raum gerastert und zerkliedert erscheinen

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