Facharztpraxis in Remscheid
Glimmer an den Wänden - Glanz auf den Böden
Wohl kaum ein Patient geht gerne in die Praxis eines Facharztes für Gastroenterologie, denn dieser untersucht und behandelt Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Eine solche Praxis wollte das Designstudio Regina Dahmen-Ingenhoven so gestalten, dass die Besucher sich hier wohlfühlen. Als thematischen Ausgangspunkt der Konzeption wählten sie den Song, „Bubble Toes" von Jack Johnson, indem es unter anderem heißt: "you go with the flow (...) move like a jellyfish (...) rythm is nothing". Die Patienten sollen in ein neues Raumkontinuum eintauchen und die vertraute Welt hinter sich lassen.
Gallerie
Die Praxis ist Teil eines bestehenden Gesundheitszentrums mit verschiedenen Fachärzten und verfügt über eine Fläche von 500 m². Neben den Untersuchungen werden hier auch operative Eingriffe vorgenommen. So gibt es außer einem Empfang, dem Wartebereich sowie Behandlungs- und Untersuchungszimmern auch einen Operationsraum, einen Aufwachraum, eine Waschküche, den Personalraum und Duschen.
Foyer, Rezeption und Wartebereiche sind offen organisiert und bilden im Eingangsbereich kleine Inseln, die ineinander übergehen. Die Möbel aus MDF und Nussholz sind mit silberbeschichtetem Schaumstoff bezogen, der im langen und zentral erschließenden Korridor auch an den Wänden hochgezogen ist. Möbel, Wände und Boden sind bis auf die Sitzelemente aus geöltem Nussbaumholz in verschiedenen Blautönen und Weiß gestaltet. Formen, Materialien, Farben und Licht sollen Harmonie erzeugen, maßgeblich ist auch das grafische Konzept. Große Fische an den Wänden wirken irreal und doch beruhigend, sie sollen die Raumbegrenzungen auflösen und die Zeit vergessen lassen.
Boden
Entscheidenden Anteil bei der Gestaltung der Innenräume hat der
Boden aus hellblauem Epoxidharz. Seine Oberfläche ist besonders glatt
sowie fugen- und richtungslos, so dass er als verbindendes Element
für die gesamte Praxis dient. Für die Verlegung in der Praxis wurde
der bestehende Altuntergrund, ein Estrich,
zunächst abgefräst, eine Grundierung aufgespachtelt und in einem
zweiten Arbeitsgang die Beschichtung aus Epoxidharz aufgetragen.
Deren Oberfläche wurde anschließend mattiert. Die Badezimmer sind
mit türkisblauen Fliesen ausgestattet.
Eine Epoxidharzbeschichtung ist vielseitig ausführbar und eignet
sich besonders gut für große Räume, die besonderen
Hygieneanforderungen genügen müssen wie Hallen, Großküchen oder
Fleischereien, Nassräume, Reinräume in Spitälern oder Labors. Die
Oberfläche ist rau oder geschlossen glänzend in vielen Farben
ausführbar, auch mit eingestreuten Chips. Sie kann besonders
rutschfest und beständig gegen Chemikalien hergestellt werden und
ist darüber hinaus einfach zu reinigen. Für eine hohe
Rutschfestigkeit und verschiedene Rauigkeiten werden zusätzliche
Materialien eingestreut, für antistatisches Verhalten ein
spezielles Kunstharz. In der Regel ist eine solche Beschichtung
nicht dampfdiffusionsoffen.
Bautafel
Projektbeteiligte: Heinrich und Partner Architekten und Ingenieure, Remscheid (Ausführung); Koitka Schreinerei + Innenausbau, Düsseldorf (Innenausbau); Beate Steil Kommunikation und Design, Düsseldorf (Grafik)
Bauherr: Dr. Eric Jörgensen, Remscheid
Fertigstellung: Dezember 2006
Standort: Rosenhügeler Str. 2, Remscheid
Bildnachweis: Holger Knauf, Düsseldorf
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