Angedockter Arbeits- und Schauraum in Elsbethen
Massivholzdielen aus Lärchenholz
Gallerie
Eine Wohnung im Obergeschoss mit einem Anbau zu ergänzen,
erschien zunächst als unlösbare Aufgabe. Doch nachdem alle
Eigentumsverhältnisse und die Bebauungsgrundlagen geklärt waren,
konnten Novakarchitects genau diese Anforderungen bei einem
Wohnhaus im Salzburger Vorort Elsbethen erfüllen. Sie realisierten
für die Bauherren den gewünschten zusätzlichen Arbeits- und
Schauraum und gaben ihm passenderweise den Namen Friendly
Parasite.
Der Parasit wurde als zweigeschossiger Anbau auf ein im Norden
gelegenes Gartengrundstück platziert und ist über eine Auskragung
im Obergeschoss mit der vorhandenen Wohnung verbunden. Seine
Fassade ist wie beim Bestandsgebäude weiß verputzt und durch große
Holzfenster gegliedert. Die Innenräume werden hauptsächlich von den
Materialien Lärchenholz und Beton geprägt.
Im Erdgeschoss mit einer Grundfläche von ca. 3,00 x 6,00 m befinden
sich ein Aufenthaltsraum sowie ein großes Treppenmöbel aus geölten
Mehrschichtplatten (Lärchenholz). Es ist im südlichen Teil des
Raumes angeordnet und nimmt verschiedene Funktionen in sich auf:
Neben der Treppe ins Obergeschoss ist ein WC, eine Dusche sowie
eine Nische für Stromverteiler, Wasserabsperrhahn, Warmwasserboiler
und die Regelungstechnik der Fußbodenheizung in ihm integriert. Außerdem
verfügt es noch über ein ausziehbares Bett (siehe Abb.8) .
Das Obergeschoss besteht aus einem Raum, dessen Grundfläche (ca.
5,50 x 6,00 m) aufgrund der Auskragung größer ist als die des EGs.
Die Treppenöffnung liegt mittig und ist ohne Geländer ausgeführt;
drei Schiebeelemente können sie bei Bedarf komplett schließen und
die beiden Geschosse trennen. Auf dem Dach befindet sich eine 30 m²
große Terrasse, die über eine ausklappbare Stahltreppe zugänglich
ist.
Das Tragwerk des Anbaus besteht aus Scheiben und Platten. Dabei
liegen die Wandscheiben des Obergeschosses nur punktuell auf dem
Erdgeschosskörper. Durch das Vermeiden von Lastkonzentrationen
konnten vergleichsweise geringe Deckenstärken realisiert werden.
Alle tragenden Wände und Decken sind in Sichtbeton ausgeführt. Bei
der Schalung der Flächen wurde im Sockelbereich der Wände ein 22 cm
hoher und 2 cm breiter Dämmstreifen auf die Rohdecken eingelegt und
danach wieder entfernt, um zwischen dem Bodenbelag, der bis unter
die Betonwand geführt wurde, eine Sichtfuge zu erhalten.
Boden
Als Bodenbelag wählten die Architekten Massivholzdielen aus
Lärchenholz. Diese sind 250 cm lang, 20 cm breit und 2,5 cm dick.
Sie wurden direkt auf den Heizestrich geklebt und anschließend
einmal geölt.
Bodenaufbau EG (von oben nach unten)
- Massivholzdielen 25 mm
- Zementestrich 70 mm
- Feuchtigkeits- und Dampfsperre
- Trittschalldämmplatte 30 mm
- PE-Folie
- Gebundene, wärmedämmende Ausgleichsschüttung 70 mm
- Elastomerbitumenbahn
- Stahlbeton 200 mm
- PE-Folie 5 mm
- Extrudierter Polystyrol-Hartschaum 100 mm
Bodenaufbau Geschosstrenndecke
- Massivholzdielen 25 mm
- Zementestrich 70 mm
- PE-Folie, Stöße verklebt
- Trittschalldämmplatte 30 mm
- PE-Folie
- Gebundene, wärmedämmende Ausgleichsschüttung 70 mm
- Sicht-Stahlbeton 220 mm
Bautafel
Architekten: Novakarchitects, Salzburg
Projektbeteiligte: Marius Consulting, Salzburg (Statik); Zivilingenieur Arge, Salzburg (Bauphysik); Hagen Haustechnik, Salzburg (Haustechnik); Spiluttini Bau, St. Johann im Pongau (Sichtbetonarbeiten); Tischlerei Oberreiter, Altenmarkt (Holzarbeiten und Dielenboden); Isover, Ludwigshafen (Trittschalldämmplatten)
Bauherr: Oha / Richard und Eva Oberauer, Elsbethen
Fertigstellung: 2010
Standort: Johann-Herbststraße 20, 5061 Elsbethen
Bildnachweis: Novakarchitects, Salzburg
Fachwissen zum Thema
Baunetz Wissen Boden sponsored by:
Object Carpet GmbH
Marie-Curie-Straße 3
73770 Denkendorf
Telefon: +49 711 3402-0
www.object-carpet.com