Wohnhaus in München-Haidhausen
Ökologische und partizipative Sanierung
Das Wohnhaus auf einem 400 m² großen Grundstück ist
denkmalgeschützt und stand vor der Sanierung sechs Jahre lang leer.
Die Wohnungsgenossenschaft WOGENO erwarb das Haus mit der
Zielsetzung langfristig preiswerten Wohnraum zur Verfügung zu
stellen. Das Gebäude mit insgesamt 17 Wohneinheiten (inklusive
einer Gemeinschaftswohnung) zwischen 50 bis 120 m² hat zahlreiche
Auszeichnungen erhalten, u.a. den Preis für Wohnungsbau in Bayern
beim Landeswettbewerb 2001 und einen Kategoriepreis für "Soziales
und Wohnumfeld" - gestiftet von der BASF - des sternstadt
Wettbewerbs 2002.
Eine nachhaltige Verdichtung wurde mit dem Ausbau des
Dachgeschosses errreicht; das Ergeschoss ist barrierefrei
zugänglich. Im Mittel stehen 30 m²/Bewohner Wohnraum zur Verfügung
- niedriger als der Bundesschnitt. Die Gemeinschaftsräume dienen
als Ausgleich der Differenz, da Aktivitäten aus der jeweiligen
Wohnung ausgelagert werden können. Im Garten wurden
unterschiedliche Nutzungszonen geschaffen - für Kinder, zum
Ausruhen und zum geselligen Beisammensein. Die Mauer zur
benachbarten öffentlichen Grünfläche wurde geöffnet.
Gallerie
Sanierung/Modernisierung
Eine ökologische Sanierung des Gründerzeitbaus war Ziel aller
Beteiligten. Sowohl bei der Wärmedämmung als auch in der
Anlagentechnik wurden hohe technische Standards gesetzt. Eine acht
Zentimeter dicke Wärmedämmung auf der Nord-West-Fassade und die
Dachdämmung sorgen für niedrige U-Werte der Gebäudehülle. Die
vordere Fassade wurde aus Denkmalschutzgründen nicht zusätzlich
gedämmt. Zur Heiz- und Warmwasserversorgung wird Fernwärme
eingesetzt; der Ertrag der auf dem Dach installierten
Photovoltaikanlage wird in das Stromnetz der Stadt München
eingespeist.
Das 4,20 m hohe Erdgeschoss erhielt zur Minimierung des
Wärmebedarfs eine Fußbodenheizung und eine erhöhte Wärmedämmung zum
Untergeschoss.
Der Einsatz von umweltverträglichen Materialien stand im
Vordergrund: so wurden u.a. umweltfreundliche Silikatfarben und
Gipsfaserplatten im Trockenbau sowie eine Dämmung aus Holzfasern im
Dach eingebaut. Soweit möglich wurden Baustoffe - z.B. Mauerziegel
- wiederverwendet, Türen und Parkettböden renoviert. Der Einbau
neuer Holzfenster mit 2-Scheibenisolierverglasung war zur
Energieeinsparung unvermeidbar. Mit Eigenleistungen bei der
Sanierung konnten die Bewohner dazu beitragen, die Kosten zu
reduzieren.
Die Auswertungen des Energieverbrauchs der letzten Jahre
erbrachten, dass der Durchschnittsverbrauch im Bereich von
Niedrigenergiehäusern liegt.
Bautafel
Architekten: Thomas Hartmann, München (Sanierung)
Projektbeteiligte: Christian Stupka (Projektleitung Sanierung)
Bauherr: WOGENO München eG
Fertigstellung: Baujahr 1896, Sanierung 1998
Standort: Metzstr. 31, München-Haidhausen
Bildnachweis: Architekturbüro Hartmann