Rheinenergiestadion in Köln

Akustikdecken mit Schattenfugen und Sichtschienen

Das Rheinenergiestadion in Köln wurde nach dem Vorbild klassischer englischer Fußballstadien mit vier Tribünen parallel zu den Spielfeldkanten entworfen. Die städtebauliche Idee des Hamburger Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner basiert auf der Aufnahme der orthogonalen Achsen der Landschaftsarchitektur und der erhaltenswerten Portalbauten aus den zwanziger Jahren.

Gallerie

Optisches Hauptmerkmal des Stadions sind die vier in den Ecken platzierten 72 Meter hohen stählernen Gitterrahmen-Pylone. Sie sind über Hängeseile miteinander verbunden und dienen der Befestigung der Dächer. Die Masten tragen nicht nur die Leuchtkörper, sondern fungieren selbst als solche. Die Dächer werden jeweils in der Mitte durch einen unteren Fachwerkbinder getragen, der wiederum an den Hängeseilen befestigt ist. Das Dach ist in den äußeren Partien der Tribünen mit Metall gedeckt; in den inneren Partien mit Glas. Stabilität erhält das Dach durch Pendelstützen am hinteren Tribünenrand.

Die Tribünen artikulieren sich nach außen durch eine feingliedrige Stahlbeton-Pfosten-Riegel-Konstruktion im Zehn-Meter-Raster aus Stahlbeton-Fertigteilen. Bis auf ein dienendes, verglastes Geschoss sind sie bis zur Untersicht der schrägen Tribünen offen.

Die Spieler- und Schiedsrichterkabinen sind in der Haupttribüne (Westtribüne) untergebracht. Dort liegen auch zwischen Ober- und Unterrang zwei Etagen für VIP-Logen. Insgesamt sind 50 Logen sowie 1.200 "VIP- und Business-Seats" gebaut worden. Im Bauch der Haupttribüne ist außerdem ein Bereich mit Restaurant sowie ein Fernsehstudio eingerichtet worden.

Neben Verpflegungsständen und einem Fanshop haben die Geschäftstelle des 1. FC Köln sowie ein Museum im neuen Stadion Platz gefunden. Durch die Einrichtung eines Fitness- und Wellness-Bereiches und eines Reha-Zentrums ist die neue Arena auch außerhalb des Spielbetriebes der Öffentlichkeit zugänglich.

Akustik
Die unterschiedlichen Nutzungsbereiche des Stadions - Kongress- und Tagungsbereiche, Restaurants, Ladengeschäfte, Büros, Ticketverkauf, Umkleideräume und Lounges - haben sehr individuelle akustische Anforderungen an den Ausbau gestellt. Von besonderer Bedeutung war die Gestaltung der großen Erschließungsbereiche, in denen sich z.B. zu Beginn eines Bundesligaspieles bis zu 51.000 Fußballfans auf dem Weg zu ihren Plätzen befinden.

Die gewählten Akustikdecken gehören zu den "sichtbaren Systemen" mit herausnehmbaren Platten. In den Bürobereichen wurde die Variante "S3" mit 24 mm breiten Profilen als sichtbare Metallkonstruktion verbaut. In allen anderen Nutzungsbereichen kam die Ausführungsvariante "S15b" zum Einsatz. Bei diesem System werden die Mineralwolleplatten mit Hilfe einer besonderen Konstruktion montiert. Die Platten liegen auf ca. 14 mm breiten Sichtschienen, die in der Mitte eine 7 mm breite Nut aufweisen und auf Gehrung geschnittene Verbindungsstellen besitzen. Die dadurch entstehenden Schattenfugen lassen die einzelnen Platten leichter erscheinen und haben gleichzeitig alle Vorteile einer geschlossenen Decke.
Alle Schienen sind weiß lackiert, als Oberfläche der Platten wurde "Cosmos mit Nadelung" gewählt. Die Nadelung der Platten hat besonders in den Frequenzen zwischen 800 und 2.000 Hertz einen erhöhten Schallabsorptionsgrad.

Im Zusammenspiel mit der Schattenbildung in den Sichtschienen entsteht trotz Rasterung der Decke ein homogenes und im Hinblick auf die unterschiedlichen Nutzungen beruhigendes Gesamtbild.

Bautafel

Architekten: von Gerkan, Marg und Partner (gmp), Hamburg
Projektbeteiligte: Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart (Tragwerk); OWA, Amorbach (Akustikelemente)
Bauherr: 1. FC Köln, Kölner Sportstätten GmbH
Fertigstellung: März 2004
Standort: Aachener Straße 999, Köln
Bildnachweis: Jürgen Schmidt, Mannheim (1); Heiner Leiska, Lübeck (2,3); OWA, Amorbach (4)

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
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