Antistatik
Das Phänomen der elektrostatischen Aufladung tritt auf, wenn
sich Materialen unterschiedlicher Spannungszustände durch Reibung
aufladen. Dieses ist besonders dann zu beobachten (und zu
bemerken), wenn die Luftfeuchtigkeit stark reduziert ist, also
insbesondere bei trockenem Klima während des Winters.
Bodenbeläge, die bei einer begehenden Person bei 25% relativer
Feuchte und 23°C eine Personenaufladung ≤ 2 kV hervorrufen, gelten
als antistatisch. Bei diesen Bodenbelägen besteht die Sicherheit,
dass in der Praxis auch in kalten, trockenen Wintermonaten an
EDV-Geräten, die nach den Empfehlungen des Zentralverbandes des
Elektrotechnischen Industrie (ZVEI) konzipiert sind, keine
Betriebsstörungen hervorgerufen werden. Bei diesen Geräten dürfen
Störungen erst bei Personenaufladungen von 5 kV auftreten. Werden
weitergehende Forderungen bezüglich der Ableitfähigkeit
von Bodenbelägen erhoben, wie z.B. in Räumen, in denen Computer
gewartet werden, so müssen entsprechende Widerstandsmessungen
vorgenommen werden.
Einige elastische Bodenbeläge, wie beispielsweise Gummibeläge und
Linoleum
sind bereits aufgrund ihrer materialspezifischen Eigenschaften
antistatisch. PVC-Beläge werden durch das Beimischen von
Kohlenstoff oder leitfähigen Kohlenfasern antistatisch. Bei
textilen Bodenbelägen gibt es sehr unterschiedliche Arten,
antistatische sind mit der Zusatzeignung
„Antistatik” gekennzeichnet. Werden alle diese Belagsarten mit
einem nicht leitfähigen Kleber verlegt, so sind sie als
antistatisch zu bezeichnen. Sie dürfen einen Wert von 2.000 V nicht
überschreiten.
Definitionen gemäß EN 14041:
- Antistatische Bodenbeläge: Körperspannung ≤ 2 kV
- Elektrostatisch ableitende Bodenbeläge: Durchgangswiderstand ≤ 109Ω (ISO 10965)
- Elektrisch leitfähige Bodenbeläge: Durchgangswiderstand ≤ 106Ω (ISO 10965)
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