Wohnsiedlung Au in Zürich/CH
Moderner, preiswerter Wohnraum für Familien
Die Einfamilienreihenhäuser wurden ursprünglich 1952 - 54 für kinderreiche Familien errichtet. Zwei Architekturbüros - Bärlicher/Unger und Cramer/Jaray/Paillard entwarfen die insgesamt 120 Häuser, die aus zwei Haustypen - A und N - bestehen. Die klare Formensprache der Gebäude, die in Holzbauweise erstellt wurden, ist charakterisierend für die Stadtrandsiedlung Au, die von einem sechsgeschossigen Wohngebäude akzentuiert wird. Mit Raum und Materialien gingen sie sorgsam um, damit möglichst preiswerter Wohnraum realisiert werden konnte. Die Siedlung Au erhielt 1954 die Auszeichnung für gutes Bauen. Heute ist die Bausubstanz immer noch gut erhalten, nur die Wohnansprüche haben sich im Lauf der Jahre geändert. Größere Räume und zusätzliche WC- bzw. Duschräume wurden gewünscht.
Sanierung/Modernisierung
Für die Modernisierung zeichnet der Architekt Kaspar Fahrländer aus
Zürich verantwortlich. Unter Beachtung der Auflagen des
Denkmalschutzes wurde vor allen Dingen der Wohnraum behutsam
vergrößert. Nach der Untersuchung alternativer Sanierungskonzepte
erwies sich, dass die Obergeschosse im Originalzustand verbleiben
können und die baulichen Eingriffe sich auf das Erdgeschoss
konzentrieren.
Haustyp A mit Splitlevel konnte mittels der Verschiebung der
Gartenfassade nach außen erweitert werden. Die Trennung zwischen
Küche und Wohnraum wurde aufgehoben und aus dem Abstellraum neben
dem Eingang wurde ein eigenes Zimmer. Auf dem Zwischengeschoss
entstand ein weiterer WC- und Duschraum.
Bei Haustyp N wurde der gedeckte Freiplatz in den umgebauten, jetzt
offenen Koch- und Essbereich miteinbezogen. Wohnraum und Essplatz
sind mittels Schiebetüren abtrennbar. Durch die Neuaufteilung der
Nassräume im Erdgeschoss entstanden zwei relativ gleichwertige
Bäder - eines mit Badewanne, eines mit Dusche. Die Eckhäuser des
Typus N erhielten außerdem einen Dachraumausbau.
Insgesamt entstanden so 1.500 m² zusätzlicher Wohnraum und durch
die offenen Wohn- und Essräume ein großzügigeres Raumgefühl. Im
Zuge der Sanierung wurden die Freiflächen der Siedlung von
inzwischen zahlreichen Hütten, Lauben und Zäunen befreit und in der
ursprünglichen offenen Form wiederhergestellt. -ja
Bautafel
Architekten: Bärlicher/Unger und Cramer/Jaray/Paillard (1954); Kaspar Fahrländer, Zürich/CH (2004)
Projektbeteiligte: Arinova AG, Adliswil/CH (Projektleitung); Robin L. Winogrond, Zürich/CH (Landschaftsplanung)
Bauherr: Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien, Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, Peter Keller
Fertigstellung: Juli 2004
Standort: Zürich-Schwamendingen, Schweiz
Bildnachweis: Giorgio von Arx, Zürich/CH (Fotograf)