Transparenz aus Edelstahl

Minimalistisch gestalteter Sonnenschutz für die Fassade

Große Glasflächen sorgen für lichtdurchflutete Räume, ermöglichen ungehinderte Ausblicke und verringern an sonnigen Wintertagen den Heizenergiebedarf eines Gebäudes. Im Sommer jedoch können großflächige Verglasungen zu einer Überhitzung der Innenräume führen, was die Kühllast und in der Folge den Energieverbrauch für das Bauwerk erhöht. Also muss der Wärmeeintrag reduziert werden.

Durch seine transparente Konstruktion ermöglicht das Sonnenschutzelement eine großzügige Durchsicht sowie einen optimalen Lichteinfall.
Am Berliner Hochhaus „Upper West“ von Christoph Langhof Architekten und KSP Jürgen Engel Architekten hält der filigrane Metallbehang s_enn auch hohen Windlasten stand.
Der 18 Meter hohe Turm beherbergt ein Hotel und Büroräume.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme (ISE) hat der Hersteller MHZ einen filigranen Sonnenschutzbehang entwickelt, der nicht nur zuverlässig vor Sonneneinstrahlung und Blendung schützt, sondern auch eine positive Energiebilanz gewährleistet. S_enn nennt sich die sicht- und lichtdurchlässige Sonnenschutzlösung. Es besteht aus 5 mm hohen, rollgeformten Edelstahl-Mikroprofilen, die so ausgebildet und angeordnet sind, dass sie direkte Strahlen reflektieren, sobald die Sonne mehr als 20° über dem Horizont steht. Anders als herkömmliche Rollläden ermöglichen die Metalllamellen eine ungehinderte Durchsicht von innen nach außen. In Verbindung mit einer Verglasung mit einem Energiedurchlassgrad von g=0,36 lässt sich ein Gesamtenergiedurchlassgrad von gtot=0,05 erzielen.

Langlebig und recycelbar

Obwohl sehr filigran, ist s_enn aufgrund des Materials und der speziellen Profilanordnung besonders robust und extrem stabil. Er ist korrosions- und temperaturbeständig, nichtrostend, langlebig und lässt sich zudem gut recyceln. Beim Bürogebäude The Box in Berlin, einem umgebauten Bestandsgebäude aus dem Jahr 1969, fügt sich der Edelstahlbehang s_enn mit seiner schlanken Bauweise dezent in die Vorhangfassade aus Aluminium-Streckmetall ein (Abb. 1 und 2). Wegen seiner hohen Stabilität eignet sich der Sonnenschutzbehang aus Edelstahl auch für windreiche Regionen und für Hochhäuser. Das zeigen etwa die Fassaden des Upper West in Berlin (Abb. 3) oder des Hegau Towers in Singen (Abb. 6).

Die Recyclingfähigkeit des Sonnenschutzes wurde kürzlich im Rahmen eines wissenschaftlichen Workshops an der TU Delft untersucht. Im Fokus der Veranstaltung stand, sowohl neue ökologische als auch wirtschaftliche Wiederaufbereitungswege zu suchen, welche die Entsorgung von Produkten verhindern. Das Ergebnis: Der Behang aus massivem Edelstahl lässt sich besonders gut und ohne Abfall zu erzeugen, in den Materialkreislauf rückführen.

Firma: MHZ

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Metallgewebe auf der Messe Málaga in Spanien (Architekt: Angel Asenjo)

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Feststehende, mit Keramik bestückte Vertikallamellen am Clay-Museum in Middlefart; Architektur: Kjaer & Richter, Aarhus

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Zusatzelemente

Sonnenschutz außen

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

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Materialien

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

Wärmeschutz: Anforderungen an Fassaden

Bauphysik

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