Teehaus in Syrakus

Meditative Leichtigkeit

Leicht und dennoch erdverbunden wirkt das Oribe Teehaus und lädt zu einem Moment meditativer Betrachtung ein. Entstanden ist es in der sizilianischen Stadt Syrakus nach einem Entwurf von Kengo Kuma. Der japanische Architekt hatte das temporäre Bauwerk ursprünglich zu Ehren des historischen Keramikkünstlers und Teemeisters Furuta Oribe für den Keramikpark Mino im Tajimi geplant. 2006 bauten Architekturstudenten der italienischen Universitäten Siracusa und Ascoli-Piceno im Rahmen eines Workshops das mobile Teehaus nach.
 
Die Bauweise verblüfft aufgrund des Materials und ihre funktionale Schlichtheit: Die Hülle des Pavillons besteht aus unterschiedlich geformten Polycarbonat-Rippen im Abstand von 100 mm. Dazwischen liegen Distanzstücke aus dem gleichen Material, die mit den Rippen durch Nylonbänder verbunden sind. So lässt sich das Teehaus nach Bedarf in einzelne Bauteile zerlegen und an anderer Stelle erneut aufbauen.

Konstruktion aus Polycarbonat: Die Rippen liegen im Abstand von 100 mm nebeneinander
Seitenansicht
Draufsicht

Der Pavillon ruht auf einem Podest, das aus einem Flechtwerk von Aluminiumprofilen und Glasblöcken besteht. Darunter sorgen 32 Lichtröhren für indirekte Beleuchtung, während von oben Tageslicht durch die Rippen dringt. So erschließt sich den Besuchern des nur acht Quadratmeter großen Raumes ein transluzenter Ort, in den er eintauchen und einen Moment kontemplativer Ruhe genießen kann, ohne dabei den Kontakt zur Umgebung zu verlieren.
            
Dach
Das organisch geformte, mobile Bauwerk ist konstruiert aus 93 Polycarbonat-Rippen in unterschiedlicher Größe und Form. Die Rippen in einer Stärke von 6 mm wurden aus Stegplatten geschnitten und weisen untereinander einen Abstand von 100 mm auf. Zwischen den einzelnen Rippen sorgen Distanzstücke aus Polycarbonat für die Stabilität des Gebäudes. Distanzstücke und Rippen sind durch Nylonbänder verbunden, sogenannte Kabelbinder, die durch die Stege und Bohrlöcher gefädelt wurden.

Bautafel

Architekt: Kengo Kuma
Baubeteiligte: Architekturworkshop der Universitäten Siracusa und Ascoli-Piceno mit Unterstützung von Bayer Sheet Europe, Darmstadt (Material, Beratung)
Erstellung: 2006
Ort: Innenhof der Stadtverwaltung Syrakus

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