Photovoltaik-Module mit glatter weißer oder farbiger Oberfläche

Streufilter erlaubt neue Gestaltung von Solarzellen

Die Integration von Solarmodulen in Gebäudehüllen stellt eine große gestalterische Herausforderung dar: Das Erscheinungsbild der blau-schwarzen Elemente lässt sich nicht verändern und passt in den seltensten Fällen zum Fassadenkonzept des Objektes. Abhilfe schaffen möchte das Schweizer Forschungsunternehmen Centre Suisse d'Electronique et Microtechnique (CSEM), es hat eine Technologie entwickelt, mit der sich weiße und farbige Photovoltaik-Module realisieren lassen. Dazu wird ein mittels Nanotechnologie hergestellter Farbfilm auf das Modul aufgebracht, der als Streufilter fungiert und eine durchgängige, glatte Farbfläche erzeugt. Der Filter überträgt das infrarote Licht, sodass die Solarzellen die Strahlung weiterhin in Elektrizität umwandeln und streut das gesamte sichtbare Lichtspektrum, ohne die Funktionsweise der Solarzellen zu beeinträchtigen. Nach Angaben des Forschungsteams lässt sich diese auf kristallinem Silizium basierende Technologie sowohl auf bestehenden und neuen Modulen als auch auf ebenen und gekrümmten Flächen anwenden.

Die auf kristallinem Silizium basierende Technologie lässt sich sowohl auf bestehenden und neuen Modulen als auch auf ebenen und gekrümmten Flächen anwenden
Mit dem Farbfilm lassen sich weiße und intensiv farbige PV-Module realisieren
Christophe Ballif and Laure-Emmanuelle Perret-Aebi waren führend an der Entwicklung der neuen Technologie beteiligt

Bisher wurden vor allem deshalb keine weißen PV-Module produziert, weil das Weiß das Licht reflektiert und damit der Sonnenenergiegewinnung entgegen wirkt. Beim Streufilter von CSEM sorgt die Reflexion dafür, dass sich die weißen Solarzellen weniger aufheizen und einen höheren Wirkungsgrad haben. Das Hauptanwendungsgebiet für die neue Technologie soll die gebäudeintegrierte Photovoltaik sein. Weitere Einsatzmöglichkeiten bestehen in der Verbraucherelektronik (beispielsweise bei Laptops) und in der Automobilindustrie.

Forschungsunternehmen: CSEM, Neuchâtel

Fachwissen zum Thema

Der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin galt zur Zeit seiner Erbauung als das „erste ökologische Hochhaus Deutschlands“. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

Der Rocket-Tower (ehemals: GSW-Hochhaus) in Berlin galt zur Zeit seiner Erbauung als das „erste ökologische Hochhaus Deutschlands“. Architektur: Sauerbruch Hutton, Berlin 1999

Grundlagen

Energieoptimierte Gebäude und intelligente Fassaden

Sonnenkollektoren und Fensterflächen wechseln sich ab in Kraftwerk B: Mehrfamilienhaus in Bennau/CH von Grab Architekten, Altendorf/CH

Sonnenkollektoren und Fensterflächen wechseln sich ab in Kraftwerk B: Mehrfamilienhaus in Bennau/CH von Grab Architekten, Altendorf/CH

Zusatzelemente

Photovoltaik-Module

Fassade mit PV-Modulen am Amtsgericht Dortmund

Fassade mit PV-Modulen am Amtsgericht Dortmund

Fassadenarten

Sonderform: Fassaden mit integrierter Photovoltaik

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fassade sponsored by:
MHZ Hachtel GmbH & Co. KG
Kontakt  0711 / 9751-0 | info@mhz.de