Pear Tree House in London

Zementestrich, Schiefer, Holz und Linoleum

In East Dulwich im Londoner Bezirk Southwark reiht sich in typisch englischer Bauweise ein Einfamilienhaus an das andere. Die zweigeschossigen terrace houses entstanden hier in großer Zahl zwischen 1865 und 1885 auf zuvor als Obstplantagen genutztem Gelände. In einem sehr tiefen Block wurde im hinteren Bereich von insgesamt zwölf benachbarten Grundstücken ein Neubau in zweiter Reihe nach einem Entwurf der Londoner Architekten Jake und Katherine Edgley realisiert. Das Pear Tree House steht damit quer zur gleichförmigen Bebauungsstruktur mit tiefen schmalen Parzellen und wird über einen langen schmalen Weg von der Straße erschlossen. Und wie der Name verrät, ist ein Birnbaum sein Dreh- und Angelpunkt.

Das Wohnhaus ist in zwei Baukörper gegliedert, die durch einen gedeckten Glasgang miteinander verbunden sind
Die Materialien Holz und Beton, die die Fassaden prägen, dominieren auch im Inneren
Die Bodenbeläge wurden ähnlich wie die Wände geschoss- und bereichsweise differenziert; die Räume im Erdgeschoss erhielten einen geschliffenen Zementestrich

Das Wohnhaus teilt sich in zwei jeweils zweigeschossige Volumen, die durch einen gedeckten Glasgang miteinander verbunden sind und einen 100 Jahre alten Birnbaum in ihre Mitte nehmen. Der Baukörper im Südwesten am Zugangsweg hat im Erdgeschoss eine Eingangshalle mit Spielzimmer und im Obergeschoss vier Schlafzimmer. Im nördlichen Baukörper befindet sich unten der Wohn- und Essbereich mit der Küche und darüber eine Bibliothek sowie ein Gästezimmer. Im Nordosten schließen sich eine Terrasse und ein langer schmaler Garten an.

Die Erdgeschosse sind in Sichtbeton ausgeführt, dessen grobe Brettschalung aus Lärche anschließend für die Pfosten-Riegel-Konstruktion der Obergeschosse verwendet wurde. Wie hölzerne Kästen sitzen diese auf den Betonsockeln auf. Die größtenteils raumhohen Verglasungen sind innen von tiefen Holzschwertern gehalten, denen außen ein rechteckiges Metallprofil aus Gold eloxiertem Aluminium vorgesetzt ist. Die Flanken der beiden Hausteile, die zu den Nachbarn weisen, sind nahezu vollständig geschlossen und auch der Hof wird auf der nördlichen Grundstücksgrenze von einer Mauer abgeschirmt.

Flachkollektoren auf dem Dach sorgen dafür, dass die Sonnenwärme für die Warmwasserbereitung genutzt werden kann. Und mit den extensiv begrünten Dächer wird das Regenwasser aufgefangen, das weiter verwendet wird. Die Lüftungsanlagen sind mit einer Wärmerückgewinnung ausgestattet, für die Fußbodenheizung kommt eine Luft/Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz; auf eine Gas- oder Ölheizung wurde verzichtet.

Boden
Die Materialien Holz und Beton, die die Fassaden prägen, dominieren auch im Inneren. In den Erdgeschossen sind die Wände außen wie innen in Ortbeton mit sichtbaren Spuren der Holzschalung ausgeführt. Die beiden Treppenhäuser wurden im Gegensatz dazu glatt geschalt und die Wände der Schlafzimmer im Obergeschoss weiß gestrichen. Die zahlreichen Einbaumöbel sind mit Eiche furniert, Tischkanten und Handläufe sind aus poliertem Messing, das dem außen verwendeten eloxierten Aluminium ähnelt.

Die Bodenbeläge wurden ähnlich wie die Wände geschoss- und bereichsweise differenziert. Die Räume im Erdgeschoss erhielten einen geschliffenen Zementestrich, der ebenerdige Verbindungsgang und der Hof mit dem Birnbaum sind mit großformatigen Platten aus Schiefer ausgelegt, von denen die größeren 90 x 60 cm groß sind. Sämtliche Treppen sind analog zu den Einbaumöbeln in Eichenholz ausgeführt und die Böden in den Schlafzimmern mit breiten Bahnen von grauem Linoleum ausgelegt.

Bautafel

Architekten: Edgley Design, London
Projektbeteiligte: Hardman Structural Engineers, London (Tragwerk); Mendick Waring, London (Haustechnik)
Bauherr: privat
Standort: Friern Road, East Dulwich, London
Fertigstellung: 2014
Bildnachweis: Jack Hobhouse, London

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