Neue Holzbautechnologien

Neue Holzbautechnologien

Simone Jeska, Khaled Saleh Pascha

Materialien – Konstruktionen – Bautechnik – Projekte
Birkhäuser Verlag, Basel / Walter de Gruyter, Berlin 2015
176 Seiten, ca. 220 Farb- und 30 s/w-Abb. sowie 70 Zeichnungen, Hardcover

Preis: 59,95

ISBN 978-3-03821-501-1

In nahezu allen Kulturkreisen gab es unterschiedliche, variantenreiche Holzkonstruktionen bereits in vorchristlicher Zeit. Im Industriezeitalter wurde Holz als Baumaterial wegen vergleichsweise hohem Aufwand und Kosten zeitweise verdrängt. Der derzeitige Boom des nachwachsenden Rohstoffes ist durch die Rationalisierung und Industrialisierung bei der Herstellung und Verarbeitung begründet, aber auch die Vorteile gegenüber anderen Materialien: das geringe Eigengewicht, bauphysikalisch günstige Eigenschaften, die einfache, saubere Bearbeitbarkeit. Nicht zuletzt ist die Bewirtschaftung von Holz, sein Einsatz als Bau- und Werkstoff, aber auch als Energieträger in vielen Regionen der Welt möglich – und zwar CO2-neutral.

In ihrem Buch Neue Holzbautechnologien: Materialien – Konstruktionen – Bautechnik – Projekte beschreiben Simone Jeska und Khaled Saleh Pascha eine Entwicklung, die seit der Jahrtausendwende bereits zu vielen großartigen Bauwerken geführt hat, von der aufgrund immer neuer Materialkombinationen und Fertigungsmethoden aber noch eine Menge zu erwarten ist. Sie möchten Planer damit anregen, den Werkstoff neu zu denken, bekannte Konstruktionen und Gestaltungskonzepte weiterzuentwickeln. Ihre Erläuterungen, die auch eine historische Übersicht einschließen, sind gut verständlich und anschaulich dargestellt. Sie gehen ins Detail, ohne sich darin zu verlieren. Sie spannen einen Bogen von Verbindungen im Holzbau über Vergütungen zur Erhöhung der Witterungsbeständigkeit von Holz, Verbundwerkstoffe mit Beton, Glas und Kunststoff bis hin zu Bauweisen mit verklebten Holzelementen. Vorgestellt werden auch vielversprechende, in Europa wenig verbreitete Materialien wie z.B. Furnierstreifenholz (PSL = Parallel Strand Lumber), das in Nordamerika häufig eingesetzt wird. Im Kapitel zu experimentellen und ephemeren Strukturen gehen die Autoren auf Forschungsprojekte an der ETH Zürich sowie der Uni Stuttgart ein.

Von der Vielzahl beispielhafter Projekte, die teilweise kurz und teilweise ausführlich erläutert werden, beeindruckt besonders das 21 Meter aufragende Hochregallager für Salz in Ebensee bei Salzburg (2007): Sämtliche vertikalen und horizontalen Tragelemente aus Brettschichtholz, einschließlich der hölzernen Schwalbenschwanzverbindungen, sind hier CNC-gefertigt. Interessant auch der Vergleich von drei Holzachterbahnen, die 2001, 2003 und 2008 in Soltau, Göteborg und Cleebronn fertiggestellt wurden – gigantische Raumskulpturen, die Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h ermöglichen und eine Nutzungsdauer von weit über 50 Jahren haben. Andere Bauwerke zeigen erstaunlich gebogene, verwobene oder auch großflächig gefaltete Strukturen, die das immense Potenzial des Werkstoffs belegen. Ein informatives Fachbuch, das Spaß macht. (us)

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