Messung der Farbe von Architekturverglasungen

Merkblatt der European Association of Flat Glass Manufacturers

In der Architektur ist die genaue Farbwiedergabe von Gläsern und Bedruckungen auf Gläsern wichtig, um die gesamte Erscheinung beispielsweise einer Fassade nicht zu beeinträchtigen. Farbunterschiede im Glas können durch verschiedene Zusammensetzungen der Glasschmelze oder unterschiedliche Glasdicken entstehen; Farbabweichungen in Beschichtungen sind meistens drucktechnisch bedingt. Mit welchen Messmethoden sich derartige Farbunterschiede erfassen lassen, hat die European Association of Flat Glass Manufacturers mit Sitz in Belgien im Merkblatt Code of Practice for in-situ Measurement and Evaluation of the Colour of Coated Glass used in Façades zusammengefasst.

Farbunterschiede im Glas würden die Gesamterscheinung einer Fassade beeinträchtigen
Dunkel eingefärbte Sonnenschutzgläser aus den 1970er Jahren blendeten die Sonneneinstrahlung so stark aus, dass sie von außen verspiegelt wirkten
Floatglas mit typischer Grünfärbung

Zur Bestimmung der Farbunterschiede innerhalb einer oder mehrerer Glasscheiben geschieht dies mit einem portablen Lichtfarbmessgerät. Bei der Bestimmung innerhalb einer Scheibe werden mehrere Messpunkte auf einem Probekörper miteinander verglichen; bei zwei Glasscheiben werden die Farbwerte je Probekörper entlang einer Scheibendiagonalen auf drei Messpunkten gemessen. Aus den Messungen resultierende Werte, die sogenannten Lab-Werte, beschreiben die gemessene Farbe. Der Lab-Farbraum deckt den gesamten Bereich der wahrnehmbaren Farben ab. Eine seiner wichtigsten Eigenschaften ist, dass er geräteunabhängig ist. Jede wahrnehmbare Farbe im Farbraum ist durch den Farbort mit den Koordinaten L, a, b definiert. Während der Wert L die Helligkeit (Luminanz) einer Farbe beschreibt, erfasst die a-Achse den Grün- oder Rotanteil und die b-Achse den Blau- oder Gelbanteil.

Werden Lab-Grenzwerte für eine Verglasung bzw. eine Bedruckung als Qualitätsmerkmal definiert, können sie mit diesem Verfahren sehr einfach überprüft werden. Eine genaue Erläuterung dazu, liefert das achtseitige Merkblatt, das auf der Internetseite des Verbands kostenfrei heruntergeladen werden kann (siehe Surftipps).

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