Louis Vuitton Store in Tokio

Zweischichtige plastische Aluminiumfassade mit LED-Hinterleuchtung

Restaurants, Kunstgalerien, Klubs und teure Kaufhäuser prägen den Stadtteil Ginza, der als Hauptgeschäfts- und Vergnügungsviertel Tokios weithin bekannt ist. Eine neue Adresse bietet der achtgeschossige Louis Vuitton Store, dessen plastische perlweiße Fassade von den ortsansässigen Architekten Jun Aoki & Associates entwickelt und umgesetzt wurde.

Das Muster der plastischen Aluminiumfassade nahmen die Architekten im Fugenraster der glatten Natursteinwand im Erdgeschosss wieder auf
Das entstandene Dekor bezeichnen die Architekten als eine „weiche, durch feine Details ergänzte Version des Schachbrettmusters“
Je nach Sonnenstand lässt das Tageslicht Formen und Fugen verschwimmen oder besonders in Erscheinung treten

Abstrahierte, auf Kreisen und Quadraten basierende Formen, sanfte Vertiefungen und Wölbungen bilden ein komplexes, zweischichtiges Muster, hinter dem sich die einzelnen Geschosse des Gebäudes kaum ablesen lassen. Bei Tag verändert sich die rund 1.475 m² große Fassadenoberfläche durch das Tageslicht, das je nach Sonnenstand Formen und Fugen verschwimmen oder besonders in Erscheinung treten lässt. Während dabei die Plastizität der Fläche im Vordergrund steht, erscheint in der Dunkelheit ein von LEDs hinterleuchtetes, an Perforationen erinnerndes Muster, das die Zweischichtigkeit der Hülle betont.

Für die Gestaltung der Fassade orientierten sich die Architekten einerseits an traditionellen japanischen Mustern (Edo-Komonden) und die dadurch beeinflussten Art Déco-Fassaden des Stadtteils Ginza. Andererseits ließen sie das als Markenzeichen von Louis Vuitton bekannte Schachbrettmuster in den Entwurf einfließen. Durch das Zusammenführen und die Abstraktion dieser Elemente entstand ein Dekor, das die Architekten als eine „weiche, durch feine Details ergänzte Version des Schachbrettmusters“ bezeichnen.

Fassade
Vom ersten bis zum siebten Obergeschoss ist die Gebäudehülle als zweischichtige Aluminiumfassade ausgeführt. Dabei wurden beispielsweise auf einem Quadrat basierende Paneele über kreisförmige vertiefte Elemente gelegt und im Zwischenraum mit LEDs bestückt. Die Oberfläche des Aluminiums ist mit einer perlweißen Beschichtung versehen, die einzelnen Elemente sind auf einer Metallunterkonstruktion befestigt. Im Erdgeschoss setzten die Architekten das Gestaltungskonzept der Aluminiumfassade grundsätzlich fort. Dort nahmen sie das Muster als Fugenraster in einer Fassade aus ebenem, geschliffenen Naturstein auf.

Fassadenöffnungen wurden auf ein Minimum reduziert und nur in den unteren beiden Geschossen vorgesehen. Die Schaufenster sind tief in die Fassade gesetzt und von Rahmen aus beschichtetem Edelstahl umfasst. Der warme Farbton der bronzefarbenen Beschichtung bildet dabei einen angenehmen Kontrast zu den sonst weißen Oberflächen. Der Eingang ist ebenfalls zurückgesetzt, wird aber durch teils polierten, teils sandgestrahlten Marmor zusätzlich akzentuiert. Um die Klarheit der Farben nicht zu stören, sahen die Architekten ein Glas mit niedrigem Eisengehalt vor, das weder Grün- noch Blauschimmer aufweist. -cr

Bautafel

Architekten: Jun Aoki & Associates, Tokio
Projektbeteiligte: Taisei Corpration Permasteelia (Bauausführung)
Bauherr: Louis Vuitton, Tokio
Fertigstellung: 2013
Standort: Ginza, Tokio
Bildnachweis: Daici Ano, Tokio

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