Lagerhalle in Baden
Gepolsterte Kautschukplane
Als Erweiterung eines bestehenden Betriebsgebäudes entstand im
österreichischen Baden eine kleine Halle für den Torhersteller
Efaflex. Das 520 m² große Einraumobjekt wurde nach Plänen von Artec
Architekten aus Wien realisiert.
Eine Ausdehung des Grundstücks in nördlicher Richtung an einer
Gewerbestraße ermöglichte den Neubau, der entlang der westlichen
Grundstücksgrenze in direkter Nachbarschaft zum Anlieferungsbereich
errichtet wurde. Ein Masterplan definierte verschiedene Nutzungen
für die Halle: Sie dient als Lager, soll aber auch im geräumten
Zustand einen interessanten Ort für Veranstaltungen bieten. Zwei
Nutzungen, die sowohl ästhetisch als auch bauphysikalisch nicht
leicht zu vereinbaren sind.
Konstruktiv entspricht das Gebäude einer einfeldrigen
Hallenkonstruktion mit den Abmessungen 13 x 40 m, es wird nur durch
das Bogendach begrenzt und verfügt über keine orthogonalen
Seitenwände mit Ausnahme der beiden Stirnwände. Die minimierte
Tragkonstruktion aus Stahl wird bei einer freien Spannweite von 11
Meter durch die Bogenausbildung mit Rechteckrohrprofilen von nur
100 mm möglich. Verzinkte Wellbleche mit guter Lichtreflexion und
-streuung bilden den inneren Abschluss, sie wurden in
Gebäudelängsrichtung verlegt. Das Dach verfügt über eine
Gesamtfläche von 850 m² und ist stark durch die schwarze
Kautschukfolie und eng gesetzten Klemmhaltern geprägt – sie
geben der Außenhaut eine auffallende Struktur.
Das Dach steht an den beiden transparenten und mit Türen und Toren
(Schnelllauf-Rolltore des Bauherrn) versehenen Stirnseiten soweit
über, wie es die Tragfähigkeit des Wellblechs zulässt. Entlang der
Längsseiten der Halle wird die undurchsichtige Hülle nicht bis zum
Boden geführt. Eine Fuge zum Boden ist transparent ausgeführt, um
Licht in den Raum zu führen. Das verleiht der Konstruktion eine
schwebende Wirkung. Die gleichwertige Zugänglichkeit der Halle von
beiden Stirnseiten erlaubt eine vielseitige Nutzung der Fläche.
Wärmedämmung/Konstruktion
Da es sich um ein unbeheiztes Gebäude handelt, sind die Aufgaben
der Dämmung anders als bei beheizten Gebäuden. Gefordert wurde zum
einen, dass die Temperaturen in der Halle nicht unter den Nullpunkt
sinken und dass kein übermäßiger Tauwasseranfall auftritt, auch im
Hinblick auf die Nutzung als Veranstaltungsort mit
Publikumsverkehr. Beide Bedingungen werden durch eine dünne
Mineralwolleschicht von 6 cm im Dach erfüllt. So konnten sowohl die
Kunstglaselemente der Stirnseiten, einschaliges Plexiglas mit
keinerlei Dämmwirkung, als auch die Bodenplatten kostengünstig
ungedämmt ausgeführt werden.
Der Dach- und damit auch Wandaufbau von innen nach außen:
- Wellblech (WP 55/177/0, 75mm)
- Dampfsperrfolie aus Polyethylen 0,25 mm
- Wärmedämmschicht Mineralwolle einlagig 6cm
- Fugenlose schwarze EPDM*-Kautschukplane 1,3mm
- Durchdringungsfrei befestigte Klemmhalter
Bautafel
Architekten: Artec Architekten, Wien
Projektbeteiligte: Gmeiner Haferl Zivilingenieure, Wien (Statik, Bauphysik); Alexander Kunz, Maria Enzersdorf (Brandschutzplanung); Rockwool, Gladbeck (Durock Mineralwolldämmung)
Bauherren: Efaflex Torsysteme, Ferdinand Türtscher, Baden
Fertigstellung: 2010
Standort: Baden
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