Ferienhaus contemporary vernacular in Conca

Funktionale Bäder und ein Pool mit Ausblick in die Berge

Materialien aus der Region, verarbeitet nach lokaler Handwerkskunst prägen ein Ferienhaus im Südosten Korsikas. Eingebettet in die bewaldete Berglandschaft der französischen Mittelmeerinsel, fügt es sich mit seiner Fassade aus massiven Steinblöcken harmonisch in die Umgebung. Geplant wurde das schlichte, fein detaillierte Ferienhaus von WY-TO Architekten, die sowohl in Paris als auch in Singapur ein Büro betreiben. Weil sie bei dem Objekt traditionelle und moderne Bautechniken kombinierten, nennen sie es contemporary vernacular. Mit 113 Quadratmetern bietet es Platz für acht Urlaubsgäste.

Nordostansicht
Die Steine und das Holz für die Fenster entstammen der Mittelmeerinsel (Ostansicht)
Terrasse und Pool liegen auf tieferem Niveau (Südansicht)

Der eingeschossige, auf einer Betonplatte errichtete Bau mit Satteldach erinnert mit seiner Form an die in unterschiedlichen Kulturen traditionell verbreiteten Langhäuser. Parallel zum Höhenverlauf ist eine Längsseite zum Tal nach Südosten gerichtet, die Terrasse mit Pool schließt auf tieferem Niveau an. Während die nordwestliche Eingangsseite am Hang weiß verputzt ist, sind die übrigen Außenwände des massiven Betonbaus mit einem Verblendmauerwerk aus unregelmäßig behauenen, polygonalen Natursteinen versehen. Die etwas tiefer liegende Terrasse und die Treppe sind von Stützwänden aus dem gleichen hellen Naturstein eingefasst. Die dicken Wände regulieren das Klima im Innenraum, schützen vor sommerlicher Überhitzung und speichern Wärme während der kalten Jahreszeit. Die Steine und auch das Holz, aus dem die Fenster hergestellt sind, stammen von der Insel.

Der Grundriss ist in drei gleich große Abschnitte aufgeteilt: Der Eingang führt direkt in den zentralen, bis unters Dach offenen Wohnraum mit Essplatz und Kochnische, seitlich schließen die stärker unterteilten, Flügel mit je zwei Schlafräumen und einem Bad an. Die Galerieebene im südwestlichen Dachraum wird über eine steile Leiter vom Wohnraum erschlossen – filigranes Metallgewebe zwischen Boden und Dachbalken dient als Absturzsicherung. Der Schlafbereich im Nordosten reicht bis unters Dach, die Tür dorthin ist flächenbündig und fast unsichtbar in eine große weiße Wand integriert. Die durchgängig weiß verputzten Wände bilden einen klaren Kontrast zum dunkelgrauen, geschliffenen Estrich und den sichtbaren dunklen Dachsparren.

Breite Glasschiebetüren verbinden den Wohnraum mit einem überdachten Vorbereich, von dem aus beidseitig Treppen hinab zur Terrasse und dem Pool führen. In der breiten Treppenwange aus Natursteinmauerwerk ist ein filigranes Metallgeländer aufgesetzt und eingelassen. Das Schatten spendende Vordach ist eine dunkle Metallkonstruktion, am Haus befestigt und zusätzlich auf schmale hohe Stützen gelagert. Getrockneter Bambus dient als Deckmaterial. Der betonierten Terrasse verleihen Schalungsbretter eine holzartige Struktur.

Küche, Bad und Pool
Die Küche befindet sich in einer großen, zum Wohnraum offenen Nische. Gegenüber der rückwärtigen Küchenzeile mit Ober- und Unterschränken ist eine halbhohe Theke platziert, die den Zugang freilässt. Seitlich befinden sich weitere Schränke, Mikrowelle und Kühlschrank. Die Arbeitsflächen bestehen aus Holz, die Spüle samt der rückwärtigen Wand ist mit gebürstetem Edelstahl bekleidet.

Die Bäder sind funktional ausgestattet: Als Spritzschutz für die großzügigen und frei begehbaren Duschen dient eine Glaswand. Boden und Wände sind mit quadratischen Feinsteinzeugfliesen in hellem Beige ausgestattet (der variierende Farbton lässt an die Natursteinfassaden denken). Ein Unterbaubecken ist in den schlicht hölzernen Waschtisch integriert, als Armatur dient ein einfacher Einhebelmischer.

Die Badenden im Pool haben tollen Ausblick in die umliegenden Bergwälder. Unterwasserspots beleuchten das Becken am Abend und bei Nacht. Das Schwimmbecken ist an zwei Seiten durch hölzerne Terrassendecks gefasst; im Südwesten und Südosten fangen massive Natursteinmauern die Betonkonstruktion ab.

Bautafel

Architekt: WY-TO architects, Paris/Singapur
Projektbeteiligte: JM Construction, Porto Vecchio (Bauunternehmen); Paul Sud Construction, Conca (Swimmingpool); Andr’elec, Zonza (Elektroplanung)
Bauherr: privat
Fertigstellung:
2015
Standort: Conca, Korsika
Bildnachweis: WY-TO architects, Paris/Singapur; Svend Andersen, Paris

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