Estrichart: Gussasphaltestrich AS
Gussasphaltestrich ist ein Gemisch aus verschiedenen Gesteinskörnungen, das entweder als Bauwerksabdichtung verwendet wird oder als Gussasphaltestrich im Hoch- und Industriebau zum Einsatz kommt. Das Bindemittel besteht aus Bitumen, das bei der Destillation von Erdöl gewonnen wird. Die Substanz ist schwer flüchtig und dunkel gefärbt. Gussasphaltestrich setzt sich zusammen aus:
- 7 bis 10 Masse-% Bitumen, der die thermoplastischen Eigenschaften des Estrichs bewirkt
- ca. 28 Masse-% Kalkstein oder Quarzsandfüller (Körnung kleiner 0,063 mm),
- ca. 35 Masse-% Feine Gesteinskörnung (Körnung 0 - 2 mm) und
- ca. 30 Masse-% Grobe Gesteinskörnung (Körnung > 2 – 11,2 mm)
Gussasphaltestrich wird üblicherweise schwimmend oder auf Trennschicht eingebaut. Eine Verbundverlegung ist auf Asphalt, Beton und Stahl mittels einer Polymerbitumen-Schweißbahn mit hochliegender Trägereinlage möglich. Von Vorteil ist, dass die Verlegung unabhängig von Witterung und Temperatur erfolgen kann und lange Trocknungszeiten entfallen, da Gussasphaltestrich bereits nach einem Tag belegreif ist. Zudem ist er wasserdampfdiffusionsdicht, bietet einen verhältnismäßig guten Trittschallschutz und ist schon bei geringer Einbaudicke von 25 mm tragfähig. Die Mindestdicke beträgt 25 mm, die Regeldicke 30 mm, die Maximaldicke beim einlagigen Einbau 40 mm.
Sofern er sortenrein und nicht verunreinigt ist, kann Gussasphaltestrich recycelt werden und ist als Belag für die Lagerung wassergefährdender Stoffe nach dem Wasserhaushaltsgesetz zulässig. Ebenfalls von Vorteil ist, dass er großflächig und nahezu fugenlos verlegt werden kann und für Fußbodenheizung sowie alle Standardbodenbeläge geeignet ist, insbesondere für feuchtigkeitsempfindliche Beläge wie Parkett. Die Wärmeleitzahl von Gussasphaltestrich ist mit 0,90 (W/(m·K)) geringer als bei Zementestrich CT und Calciumsulfatestrich CA, jedoch höher als bei Magnesiumestrich MA. Damit ist er fußwarm und bietet als Heizestrich eine gleichmäßige Wärmeverteilung an der Oberfläche. Die Einbringung in obere Stockwerke ist allerdings aufwendiger, da er nicht pumpfähig ist. Für den Zwischentransport vom beheizten Rührwerkskessel zum Einbauort sind Bau- oder Schrägaufzüge erforderlich, um die Estrichmasse bei ausreichender Verarbeitungstemperatur von 200 bis maximal 230 °C zum Einbauort zu bringen.
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