_Gesund Bauen

Nordöstlich des Wörthersees arbeitet die Gemeinde Moosburg seit einiger Zeit an der Realisierung eines Bildungscampus: Am Standort der örtlichen Volksschule sollen in Zukunft alle Einrichtungen zur Bildung und Ganztagsbetreuung vereint werden. Mit der Kindergarten- und Horterweiterung des Wiener Büros Nonconform Architektur vor Ort wurde ein erstes Teilprojekt fertiggestellt. Die Architekten reagierten mit einem zweigeschossigen Holzbaukörper auf den Kriterienkatalog einer kommunalen Arbeitsgruppe, in dem die Bedürfnisse von Kindern, Eltern, Pädagogen und Gemeinde formuliert waren.

Der zwischen Volksschule und Kindergarten angeordnete Neubau ist durch den Eingang im Norden und einen eingeschossigen Baukörper im Westen mit dem Bestand verbunden. Er beherbergt fünf Gruppenräume, verteilt auf zwei Geschosse. Sie werden über einen breiten Gang mit offener, einläufiger  Treppe erschlossen und sind für verschiedene Altersstufen ausgelegt. Die Räume für kleinere Kinder bis sechs Jahre liegen im Erdgeschoss, der Hort mit Nachmittagsbetreuung für Schulkinder im Obergeschoss. 

Um regionale Ressourcen zu nutzen, wurde das Gebäude in Holzriegelbauweise errichtet. Seine Form ist kompakt, bis auf eine Auskragung des Obergeschosses im Nordosten. Die Fassaden sind mit vertikalen, unterschiedlich tiefen Kanthölzern aus sägerauem, unbehandelten Fichtenholz verkleidet, die dem Gebäude eine starke Textur and Plastizität verleihen.

Raumhohe Fenster sorgen für natürliche Belichtung und stellen enge Sichtbezüge zwischen innen und außen her. Dadurch sollen vor allem die Kleinkinder die jahreszeitlichen Veränderungen der Umgebung und die täglichen Geschehnisse an der Volksschule mitverfolgen können. Um die kindliche Kreativität in den Mittelpunkt zu stellen, gestalteten die Architekten die Oberflächen im Inneren zurückhaltend. Die verputzten Wände sind naturweiß gestrichen, die Böden in den Gruppenräumen bestehen aus weiß lasiertem Plywood, einem Schichtholz, das aus recycelten Industrieverpackungen hergestellt wird. Einen farbigen Akzent setzt der weinrot gefärbte Estrich in den Eingangs- und Erschließungszonen. Er grenzt die Bewegungsräume von den Aufenthaltsräumen ab und verleiht ihnen einen einladenden Charakter.

Das Gebäude wurde mit dem Holzbaupreis Kärnten 2011 ausgezeichnet.

Bautafel

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