Bürogebäude in Graz/A

Anthrazitfarbene Raffstore vor verspiegelten Fenstern

Nur noch wenige freie Grundstücke sind in der dicht bebauten Innenstadt von Graz zu finden. Auf einem davon, zentral am Nikolaiplatz am Ufer der Mur gelegen, entstand nach gemeinsamen Plänen der beiden ortsansässigen Architekturbüros Atelier Thomas Pucher und Bramberger Architects ein fünfgeschossiger Neubau.

Geschosshohe Verglasungen und Aluminiumverbundplatten bilden die schachbrettartige Fassade
Über eine Wendeltreppe sind die Geschosse miteinander verbunden
Blau schimmernde Fensterscheiben reflektieren die Umgebung

Der schmale, quaderförmige Baukörper besitzt eine Grundfläche von 8,70 m auf 19,30 m bei einer Gesamthöhe von knapp 16 m. An seiner südlichen Schmalseite befindet sich das Treppenhaus mit Aufzug; die Erschließung erfolgt vom Entenplatz aus. Nebenräume wie Teeküchen, Technikbereiche und Sanitäranlagen sind allesamt in einem Kern untergebracht, der an das Treppenhaus anschließt. Die restlichen Flächen stehen für die Büros zur Verfügung. Neben Einzelbüros gibt es mit Glastrennwänden abgeteilte Großraumbüros und Besprechungsräume. Intern sind die 2,80 m hohen Geschosse über eine weiße Wendeltreppe miteinander verbunden.

An das Erdgeschoss schließt östlich zum Fluss hin und über die gesamte Gebäudelänge eine Terrasse an, die in den Sommermonaten als Erweiterung der Arbeitsräume genutzt wird. In diesem Bereich sind die Räume zweigeschossig ausgebildet. In der obersten Etage wird der gesamte nördliche Gebäudeabschluss von einer großen Dachterrasse eingenommen; eine kleinere ist nach Westen hin ausgerichtet. Dass es sich um Freiflächen handelt, wird erst bei genauerem Hinsehen deutlich, da in beiden Bereichen die Fassade bis zur Dachkante reicht.

Das Gebäude wurde als Stahlrahmenkonstruktion mit Ausfachungen in Leichtbauweise errichtet. Dem Achsmaß von 3,90 m entsprechend ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade wie ein Schachbrett gestaltet. Geschosshohe, in einem metallischen Bronzeton beschichtete Aluminiumverbundplatten wechseln sich mit bläulich schimmernden Glasflächen ab.

Sonnenschutz
Bei den geschosshohen Verglasungen entschieden sich die Planer für Gläser mit einer stark spiegelnden Beschichtung. Diese reflektiert die auftreffenden Sonnenstrahlen und wirkt so einer Überhitzung der Innenräume in den Sommermonaten entgegen. Gleichzeitig verhindert sie ungewollte Einblicke ins Innere der Büroräume während des Tages.

Zusätzlich sind die großen Glasflächen mit außen liegenden, anthrazitfarbenen Raffstores aus eloxiertem Aluminium ausgestattet, die mit ihrer Breite von 3,90 m dem einheitlichen Fassadenraster entsprechen. Mit ihnen lässt sich der Lichteinfall bis hin zur kompletten Verdunkelung regulieren und eine Blendung verhindern. Ihre 0,45 mm starken und 72 mm breiten Lamellen sind UV- und witterungsbeständig. Im hochgefahrenen Zustand sind die Raffstores nicht sichtbar, da sich der Kasten zur Aufnahme der Lamellenpakete hinter den Aluminiumplatten verbirgt. Die Steuerung erfolgt einzeln und unabhängig voneinander über einen in die Oberleiste integrierten Elektromotor. Kunststoffverstärkte hochreißfeste Trag- und Aufzugsbänder sorgen für Stabilität und erlauben eine stufenlose Arretierung.

Bautafel

Architekten: Atelier Thomas Pucher, Graz/A und Bramberger Architects, Graz
Projektbeteiligte: Peter Mandl, Graz (Statik); Rinderer & Partner und Technisches Büro Pischler, Graz (Elektroplanung); TRS Sonnenschutz + Steuerungstechnik, Graz (Sonnenschutz); TB Pechmann, Kumberg/A (HKLS-Planung); Strabag, Weiz/A (Fassade); Lex Stahlbau, Gratkorn/A (Stahlbau)
Bauherr: Bauwerk Projektentwicklung, Graz/A
Fertigstellung: September 2010
Standort: Nikolaiplatz in Graz
Bildnachweis: Andreas Buchberger, Wien/A

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