Bürogebäude Dockland in Hamburg

Kreislauf-Verbundsystem zur Energie­rück­gewinnung

Das siebengeschossige Bürohaus Dockland entstand auf 3.000 m² frisch aufgeschüttetem Neuland in der Elbe, am Kopf des Edgar-Engelhard-Kais zwischen Norderelbe und Fischereihafen. Bei der Formgebung ließen sich die Architekten von Bothe Richter Teherani von Motiven aus dem Schiffbau inspirieren. Das in Form eines Parallelogrammes entworfene Gebäude ragt wie ein Schiffsbug über der Elbe. Eine hinter der doppelten Glasfassade ablesbare Stahlkonstruktion macht die aufwändige Konstruktion möglich. Zwischen dem auskragenden „Bug” des Hauses und seinem „Heck” beherbergt das Haus 9.000 m² Bürofläche. Die für die Öffentlichkeit über Freitreppen zugängliche Dachterrasse schafft einen neuen Aussichtspunkt für Hamburg.

Nachtansicht des Büro­gebäudes in Schiffsform
Südansicht
Zugangsbereich

Das Büro­gebäude in Schiffsform ragt rund 40 m auf die Elbe hinaus. Die einzelnen Geschosse sind u.a. durch zwei voll verglaste Schrägaufzüge miteinander verbunden, die einen Blick auf Hamburg ermöglichen. Ein besonders gestalterisches Element bildet die in West/Ost angeordnete schräge Überkopfverglasung an der Gebäudespitze und die Doppelfassade in Nord/Süd-Richtung. Die Fassaden wurden mit Lamellenraffstores ausgestattet, die in Abhängigkeit vom Tageslicht und vom Windeinfluss gesteuert werden.

Gebäudetechnik
Innerhalb der Büros fügen sich die großen Zentrallüftungsgeräte problemlos in die Architektur des gläsernen Bauwerks. Aufgrund der Einbaukomponenten handelt es sich um ein Vollklimaanlagensystem, mit dem nicht nur die Einhaltung der Behaglichkeitskriterien garantiert wird, sondern mit dem hinsichtlich des Energie­rück­gewinnungs­systems in Form eines integrierten Kreislauf-Verbundsystems auch eine energetisch optimale Betriebsweise erreicht wird. Ferner werden niedrigere Betriebs­kosten durch den Einsatz von Ventilatoren mit frei­laufenden Rädern erreicht, die mittels Frequenz­umformer stufenlos geregelt werden. Die raum­luft­technische Ausrüstung wird zudem von zwei Zwischen­decken­geräten ergänzt.

Den Grundbedarf an Klimakälte deckt die Betonkernaktivierung in Verbindung mit Kühldecken. Für die an der Außenfassade gelegenen Büros wurde der Außenluft­anteil auf einen zwei­fachen Luft­wechsel dimensioniert. Aufgrund der höheren Raum­belegungs­dichte wurde in den Besprechungs­räumen im Mittel­teil ein vier­facher Luft­wechsel vorgesehen.

Bautafel

Architekten: Bothe Richter Teherani (BRT), Hamburg
Projektbeteiligte: Binnewies, Hamburg (Tragwerksplanung); Lüsebrink, Hamburg (Fördertechnik); DS-Plan, Stuttgart (Fassadentechnik, Energiemanagement); Reese Beratende Ingenieure, Hamburg (HKL); VA Tech, Hamburg-Wien (Ausführung HKLS)
Bauherr: Robert Vogel, Hamburg
Fertigstellung: 2006
Standort: Van-Smissen-Str. 9, Hamburg
Bildnachweis: Jörg Hempel, Aachen für Robert Vogel, Hamburg

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