Bauphysik der Innendämmung

Bauphysik der Innendämmung

Gregor A. Scheffler

Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2016
1. Auflage, 132 S. mit 70 Abbildungen und Tabellen, gebunden

Preis: 39,- EUR

ISBN 978-3-8167-9262-8

Eine verständliche Beschreibung der bauphysikalischen Vorgänge, eine genaue Erläuterung der Begrifflichkeiten sowie eine detaillierte Analyse der Probleme, die in Folge der nachträglichen Innendämmung von Bestandsbauten auftreten können, liefert Gregor A. Scheffler in seinem Buch Bauphysik der Innendämmung. Und bietet Planern damit eine gute Basis, solche Maßnahmen dauerhaft wirksam umsetzen zu können. Denn dies kann nur mit einem grundlegenden Verständnis der feuchte- und temperaturabhängigen Vorgänge in den verschiedenen Bauteilen und deren Wechselwirkung gelingen. Werden die bauphysikalischen Einflussparameter jedoch richtig erkannt und bewertet, ist die Innendämmung ebenso sicher wie andere Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung, so der Autor. 

Insbesondere bei denkmalgeschützten Fassaden, z. B. bei Sichtmauerwerk oder Fachwerkbauten, ist sie oft die einzige Möglichkeit, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken. Von größter Bedeutung für das Gelingen ist eine genaue Erfassung des Altbaus, einschließlich der klimatischen Bedingungen, denen er ausgesetzt ist. Wesentliche Parameter sind Schlagregenschutz, Wandaufbau, Anschlussdetails (insbesondere der Fenster), sämtliche Holzbauteile, aber auch die Historie des Gebäudes einschließlich möglicher in der Vergangenheit aufgetretenen Feuchteschäden. Auch die künftige Nutzung spielt eine wichtige Rolle. Zu den kritischen Details gehören Holzbalkendecken, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten vielfach eingebaut wurden, deren Auflager nach Anbringen einer Innendämmung auf der kalten Seite liegen, sowie Holzbauteile, die die Luftdichtheitsebene durchdringen.

Um beispielsweise den Feuchteeintrag durch Schlagregen zu erfassen, können hygrothermische Detailuntersuchungen notwendig sein. Problematisch bei der Ausführung einer Innendämmung ist häufig der Fensteranschluss. Was tun, wenn für eine Laibungsdämmung kein Platz ist? Pauschale Lösungsvorschläge erteilt der Autor nicht, da es sie auf diesem Gebiet nicht gibt. Stattdessen weist er auf verschiedene Möglichkeiten hin, benennt Vor- und Nachteile, nach denen im Einzelfall abgewogen werden muss. So beschreibt er auch, wie die Imprägnierung/Hydrophobierung einer erhaltenswerten bzw. denkmalgeschützten Fassade funktioniert und welche Risikofaktoren sie birgt: Es ist eine Möglichkeit, den Schlagregenschutz zu gewährleisten, ohne das Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Die Hydrophobierung jedoch ist irreversibel, behindert die Abtrocknung nach außen und kann infolgedessen zu großen Schäden führen. 

Das Buch wendet sich an Architekten und Planer, aber auch Bauherren und Ausführende, die Interesse an einem bauphysikalischen Verständnis der Innendämmung haben. Für Laien ist es sicher schwer verständlich; Architekten im Umgang mit erhaltenswerter Bausubstanz liefert es wesentliche und grundlegende Zusammenhänge.

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