Energetisch optimiertes Bauen
Technische Vereinfachung – nachhaltige Materialien – wirtschaftliche Bauweisen
Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2016
1. Auflage, 175 Seiten mit 150 Abb., 25 Tab., kartoniert
Preis: 39 EUR (50,70 Buch + E-Book)
ISBN 978-3-8167-9507-0
Für eine Rückbesinnung und das Wiederaufleben von zum Teil
jahrhundertelang bewährten Erkenntnissen plädieren die Autoren
Thomas Duzia und Rainer Mucha in ihrem informativen, kompakten und
sehr anschaulichen Buch Energetisch optimiertes Bauen:
Technische Vereinfachung – nachhaltige Materialien –
wirtschaftliche Bauweisen. Gut nachvollziehbar argumentieren
sie gegen eine zunehmend komplexe, aber auch störungsanfällige
technische Gebäudeausstattung, wie sie beispielsweise beim
sogenannten Smart Home zum Einsatz kommt. Und vertreten die These,
dass die technische Gebäudeausstattung so sein sollte, dass sie von
den Nutzern selbst gewartet und repariert werden kann. Neben
Kenntnissen über die TGA erfordere die energetisch optimierte
Gebäudeplanung ein ganzheitliches Wissen über den Entwurf sowie
bauphysikalische und materialtechnische Eigenschaften; zudem
müssten die Verfügbarkeit der Ressourcen, der Energieaufwand und
die Recyclingfähigkeit einbezogen werden.
Nach einem aufschlussreichen und vielseitigen Überblick zum Thema
„Bautradition – Bauen im regionalen Bezug“ mit beispielhaften
Bauwerken aus Nordafrika (Lehmbauten mit Patio), Spanien (Alhambra,
Höhlenwohnungen), der Funktionsweise von Windfängern im persischen
Raum, Dachdeckungen mit Reet in der Eifel oder Eiskellern in
städtischen Regionen Deutschlands, ist das Buch wie folgt
gegliedert:
- Umweltwärme – Umweltkälte
- Behaglichkeit, Komfortanspruch und Raumhygiene
- Grundlagen der Materialeigenschaften
- Maßnahmen im sommerlichen Wärmeschutz
- Maßnahmen im winterlichen Wärmeschutz
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Dämmmaßnahmen sowie
- Perspektiven
Ausführlich widmen sie sich im Kapitel zu Materialeigenschaften der Betonkernaktivierung sowie einem sinnvollen Einsatz von Leicht- und Dämmbeton. Im Kapitel zum winterlichen Wärmeschutz verweisen sie auf eine relativ neue, einfache, aber wirkungsvolle Fassadenkonstruktion zur Gewinnung solarer Wärme. Keineswegs also geht es den Autoren ausschließlich um traditionelle Bauweisen. Diese sollten jedoch wieder stärker in den Fokus von Planern rücken, um im Entwurf bewährtes Wissen mit sinnvoller moderner Technik zu kombinieren. Und damit letztlich der Forderung zur Minimierung von Energieverlusten und Maximierung von Energiegewinnen besser entsprechen zu können. (us)
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