Zuverlässigkeit von Holzdachkonstruktionen ohne Unterlüftung der Abdichtungs- oder Decklage
Bauforschung für die Praxis, Band 115
Fraunhofer IRB Verlag 2015
152 Seiten mit Abbildungen und Tabellen, kartoniert
Preis: 40,00 EUR
ISBN 978-3-8167-9525-4
Dachkonstruktionen sind auch heute noch vorwiegend aus Holz.
Durch die steigenden Anforderung an die Dämmqualität von
Außenbauteilen wird zunehmend auf die bewährte Konstruktion
verzichtet, die unter einer Deckschicht mit hohem
Diffusionswiderstand eine Unterlüftungsschicht aufweist. Dies führt
im Dachbereich immer häufiger zu Schäden durch eingeschlossene
Baufeuchte, Fehlstellen in der Luftdichtheitsschicht und bei der
Begrenzung der Kondensatmenge durch Dampfbremsen oder Dampfsperren,
bei Undichtigkeiten des Daches oder hoher Raumfeuchtigkeit.
Aktuelle Planungshinweise für diese Konstruktionen empfehlen eine
Austrocknungsreserve, den Einsatz von Holz mit geringem
Feuchtegehalt, von feuchtevariablen Dampfbremsen oder von sorptiven
Dämmstoffen.
Das Aachener Institut für Bauschadensforschung und angewandte
Bauphysik ist seit über 30 Jahren auf dem Gebiet der
Schadensforschung tätig und hat nun eine Arbeit zur
Zuverlässigkeit von Holzdachkonstruktionen ohne Unterlüftung der
Abdichtungs- oder Decklage vorgelegt, die vom Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung im Rahmen der Initiative Zukunft Bau
gefördert wurde. Insgesamt sind hier in 28 Fällen umfangreiche
Untersuchungen zum Schadensverlauf sowie
Instandsetzungsempfehlungen und -durchführungen dokumentiert. Die
untersuchten Dächer sind in der Mehrzahl Holzkonstruktionen mit
einer Wärmedämmung
zwischen den tragenden Holzbalken ohne Belüftungsschicht und mit
einer oder mehreren Abdichtungs- oder Deckschichten mit hohem
Diffusionswiderstand auf der Außenseite. Zusammendfassend
formulieren die Autoren Rainer Oswald, Matthias Zönner, Ralf
Spilker und Silke Sous: „Häufig werden Durchfeuchtungsschäden erst
spät bemerkt, sodass bei dem feuchteempfindlichen, tragenden
Baustoff Holz schwere Schädigungen mit entsprechend hohem
Instandsetzungsaufwand auftreten. Es besteht ein eklatantes
Missverhältnis zwischen dem konstruktiven Mehraufwand für die
Unterlüftungsschicht und dem potenziellen Schadensumfang.“
Inhalt:
- Schadensstatistik
- Fallbeispiele: Schäden durch Luftundichtheiten,
Dachundichtheiten, hohe Raumluftfeuchte, Baufeuchte, erhöhte
Holzfeuchte
- Regelwerksfestsetzungen
- Instationäre hygrothermische Nachweisverfahren und Freilanduntersuchungen
- Alternative: Belüftung
- Empfehlungen in Deutschland
- Empfehlungen in den Nachbarländern
- Welche Risiken bestehen?
- Zusammenfassung
- Weiterer Forschungsbedarf
- Objektdokumentation
Der Abschlussbericht der Forschungsarbeit mit farbigen
Abbildungen steht auch zum kostenlosen Download zur Verfügung
(siehe Surftipps).